Auch die Kirchen sehen sich in der Pflicht

„Allianz für Weltoffenheit“: Mit Aufklärung gegen Populismus

Vertreter von Religionsgemeinschaften und Zivilgesellschaft in der „Allianz für Weltoffenheit“ rufen dazu auf, mit Aufklärung auf Populismus und Fremdenfeindlichkeit zu reagieren. Hier seien auch die Kirchen in der Pflicht.

 

Anzeige

Vertreter von Religionsgemeinschaften und Zivilgesellschaft rufen dazu auf, mit Aufklärung auf Populismus und Fremdenfeindlichkeit zu reagieren. Respekt und Toleranz müssten „immer wieder neu gelernt werden“, sagte die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer. Es sei auch Aufgabe der Kirchen, diese Werte in die Bildungsarbeit und die eigenen Gemeinden zu tragen.

Schwaetzer sprach am Donnerstag in Köln bei einem Kongress der „Allianz für Weltoffenheit“. Zu dieser hatten sich 2016 unter anderem die EKD, die katholische Deutsche Bischofskonferenz, der Zentralrat der Juden, der Koordinationsrat der Muslime, Gewerkschaften und Arbeitgeber zusammengeschlossen. Die Allianz ist auch eine Reaktion auf die Flüchtlingsdebatte.

 

Heße: Engagement für Flüchtlinge in Kirchen stärker als Kritik

 

Erzbischof Stefan Heße aus Hamburg, Flüchtlingsbeauftragter der Bischofskonferenz, sagte, auch in der Kirche erlebe er Bedenken gegen Zuwanderung. Wenn jemand eine Obergrenze für Flüchtlinge fordere, spiele er mit demjenigen durch, was das für Flüchtlinge bedeute, die nach Erreichen der Obergrenze nach Deutschland kämen. Nächstenliebe und die Wahrung der Menschenwürde könnten mit einer Obergrenze nicht gelingen. Heße betonte, insgesamt erlebe er das Engagement der Kirchenmitglieder für Flüchtlinge als stärker als kritische Töne.

Die Bundesvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Lisi Maier, forderte die Kirchen auf, sich zu fragen, wo sie selbst rechtspopulistische Positionen beförderten. „Wir im BDKJ haben eine klare Haltung zum Thema Gleichstellung und dazu, dass Menschen in homosexuellen Lebenspartnerschaften nicht ausgegrenzt werden sollen“, sagte sie. Sie wünsche sich von den Kirchen, zu diesen Themen klar Stellung zu beziehen.

Anzeige