Bischof Dröge und Margot Käßmann verurteilen rechtspopulistische Partei

Auf dem Kirchentag in Berlin wird scharfe Kritik an der AfD laut

Auf dem Kirchentag in Berlin wurde am Himmelfahrtstag auch über den Umgang mit der AfD gestritten. Die Kritik am Menschenbild der rechtspopulistischen Partei war deutlich herauszuhören.

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Auf dem Kirchentag in Berlin wurde am Himmelfahrtstag auch über den Umgang mit der AfD gestritten. Der Berliner evangelische Bischof Markus Dröge warf der rechtspopulistischen Partei vor, die Würde der Menschen nicht zu achten. „Es steht kein christliches Menschenbild im Parteiprogramm der AfD“, sagte der Theologe. Gerade Christen müssten „sehr empfindsam sein, wenn die Würde von Menschen nicht geachtet wird“. In der Bibel gebe es eine lange Tradition, die Rechte von Fremden zu respektieren.

Die Sprecherin der „Christen in der AfD“, Anette Schultner, entgegnete in der mit 500 Menschen vollbesetzten Sophienkirche in Berlin-Mitte, jeder Mensch habe nach dem christlichen Menschenbild zwar die gleiche Würde. Das bedeute aber nicht, dass jeder Mensch dieselben Rechte habe. Sie sprach von einer „völlig unkontrollierten Massenzuwanderung“ und warf den deutschen Kirchen vor, sich zu sehr um die Probleme von Flüchtlingen zu kümmern. Die Diskussion „Christen in der AfD?“ wurde immer wieder durch Zwischenrufe unterbrochen.

Auch Reformationsbotschafterin Margot Käßmann griff die AfD an. Die Forderung der rechtspopulistischen Partei nach einer höheren Geburtenrate der „einheimischen“ Bevölkerung entspreche dem „kleinen Arierparagrafen der Nationalsozialisten“, sagte Käßmann vor 5.000 Menschen in einer Bibelarbeit. „Zwei deutsche Eltern, vier deutsche Großeltern: 'Da weiß man, woher der braune Wind wirklich weht'.“

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