Würzburger Bischof gegen „deutschen Sonderweg“

Bischof Jung: Zölibat und Frauenfrage muss Weltkirche klären

Der Würzburger Bischof Franz Jung sieht in dem von den Bischöfen beschlossenen „synodalen Weg“ keinen Ort, um über die Frage der Weihe von Frauen oder den Zölibat zu entscheiden.

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Der Würzburger Bischof Franz Jung sieht in dem von den Bischöfen beschlossenen „synodalen Weg“ keinen Ort, um über die Frage der Weihe von Frauen oder den Zölibat zu entscheiden. „Einen wie auch immer gearteten deutschen Sonderweg kann ich mir nicht vorstellen“, sagte Jung im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Diese Fragen müssten auf Ebene der Weltkirche geklärt werden: „Hier wird der 'synodale Weg' wohl nur theologische Vorarbeiten leisten.“ Wichtig sei ihm, die Einheit der Kirche zu wahren.

 

Jung: Ein Basta reicht nicht

 

Mit Blick auf die Diskussionen um das Weiheamt für Frauen sagte der Bischof, er nehme wahr, dass sich viele Menschen nicht mehr zufrieden gäben mit der Antwort „Das ist irgendwann mal entschieden worden und wir reden nie mehr darüber“. Es dürfe aber keine Schnellschüsse geben, die zur Spaltung führten. Er wisse auch nicht, ob es redlich wäre, den Diakonat der Frau nur als ersten Schritt zu sehen. „Muss man dann nicht eher die Grundsatzfrage klären: Frau und Amt, ja oder nein?“, so Jung.

Auch wenn es noch keine präzise Beschreibung gebe, wie der „synodale Weg“ aussehen könne, so brauche es nach der großen Unruhe durch den Missbrauchsskandal eine Verständigung auf den richtigen gemeinsamen Weg in die Zukunft, betonte der Bischof. Dabei gelte es, die Dinge beherzt anzugehen, aber auch, miteinander im Gespräch zu bleiben, ohne es zum Bruch kommen zu lassen. Jung rief dazu auf, sich auf das zu besinnen, worauf es wirklich ankomme. „Das sind meines Erachtens letztlich nicht die Fragen nach dem Frauenpriestertum und dem Zölibat, das ist die Gottesfrage.“

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