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Er war Priester, ließ sich 2007 laisieren – nun geht er den Schritt zurück: Burkhard Becker ist wieder als Priester tätig, in Dorsten im nördlichen Ruhrgebiet.
Burkhard Becker, 2007 auf eigenen Wunsch aus dem Klerikerstand entlassen, ist wieder Priester: Am Wochenende leitete der 59-Jährige die Eucharistie in der Pfarrei St. Agatha Dorsten im Kreisdekanat Recklinghausen, teilt die Bischöfliche Pressestelle Münster mit.
Eine Woche zuvor sei er in einer kleinen Feier durch Bischof Felix Genn in Münster wieder in den priesterlichen Dienst des Bistums aufgenommen worden. Das gespendete Sakrament der Priesterweihe hatte Gültigkeit behalten. Wer laisiert wird, verliert alle Rechte und Pflichten des Priesteramts. Man kann – wie Becker – selbst beantragen, laisiert zu werden, oder der Schritt wird als Strafe verhängt.
So hat er sich vorbereitet
Das Verfahren zur Wiederzulassung als Priester schreibt laut Pressestelle vor, der Kandidat müsse sich „durch adäquate Formate“ mit der aktuellen Theologie und Pastoral wieder vertraut machen. Darum war Becker seit eineinhalb Jahren als „Mitarbeiter im pastoralen Dienst“ in der Pfarrei St. Agatha Dorsten tätig. Gegenüber dem Vatikan habe auch Bischof Genn die Wiederaufnahme befürwortet.
Geweiht wurde Becker 1990, danach arbeitete er als Priester in Duisburg und Marl. „In den darauffolgenden Jahren wuchs mein juristisches Interesse. Ich habe ein Jura-Studium in Erlangen und Köln begonnen und es mit dem ersten Staatsexamen abgeschlossen“, so Becker gegenüber der Pressestelle. Anschließend sei er an der juristischen Fakultät der Universität Halle an der Saale als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig gewesen.
Was er als Laie gemacht hat
2007 sei es für Becker „zu einem größeren Umbruch“ gekommen, heißt es ohne weitere Angaben in der Mitteilung. Er habe den Bischof – damals Reinhard Lettmann – gebeten, von den priesterlichen Pflichten freigestellt und in den Laienstand versetzt zu werden.
Danach arbeitete Becker als Religionslehrer am Pictorius-Berufskolleg Coesfeld und studierte berufsbegleitend Germanistik. Von 2012 bis 2022 war er an der Kommende Dortmund, dem Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn, als Referent tätig.
Vorerst weiter in Dorsten
Während der ganzen Zeit habe Becker immer den Wunsch gehabt, wieder als Priester zu arbeiten, so die Mitteilung. Ein Gespräch mit einem befreundeten Pfarrer habe den letzten Anstoß für den Weg der Wiederzulassung gegeben. „Ich habe gemerkt, dass ich das tun möchte, was ich ursprünglich als meine Aufgabe und meinen Weg erkannt habe“, so Becker.
Bis über seinen endgültigen Einsatzort entschieden sei, wirkt er den Angaben zufolge als Priester in Dorsten.