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Das Erzbistum Köln plant einen grundlegenden Umbau des kirchlichen Senders Domradio. Die Pläne wurden bereits durch einen Medienbericht bekannt. Nun äußert sich die Erzdiözese selbst.
Nach Bekanntwerden erster Pläne hat sich das katholische Erzbistum Köln zum Umbau des Multimediasenders Domradio geäußert. Eine inhaltliche Neuausrichtung des erfolgreichen kircheneigenen Medienbetriebs sei nicht beabsichtigt, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung. "Wir wollen das klare journalistische Profil von domradio.de erhalten und ausbauen!", erklärte der Amtsleiter des Erzbistums, Frank Hüppelshäuser. Angesichts zunehmender Polarisierung in der Gesellschaft und schneller Entwicklungen im Medienbereich solle der Sender gestärkt werden.
Hüppelshäuser hat laut Angaben am Montag die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Domradios über geplante Strukturveränderungen informiert. Zuvor hatte bereits der "Kölner Stadt-Anzeiger" über Umbaupläne berichtet. Demnach ist vorgesehen, das Domradio in eine gemeinnützig GmbH zu überführen. Bisher war die Plattform beim Bildungswerk der Erzdiözese angesiedelt. Kritiker sehen in den geplanten Maßnahmen den Versuch, dem Kölner Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, stärkeren direkten Einfluss auf Programm und Inhalte zu geben.
Erzbistum: Neue Kanäle und Formate
Das Erzbistum verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, die Zukunft des Senders mittel- und langfristig zu sichern. Es sollten neue Kanäle und Formate erschlossen werden. Dafür werde auch eine Optimierung der Trägerstruktur und Governance, also der Führungsstruktur, überlegt, heißt es in der Mitteilung. "Diese würde selbstverständlich mit den entsprechenden Gremien im Vorfeld abgestimmt."
Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" zufolge soll der bisherigen Senderführung - bestehend aus Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen und Geschäftsführer Carsten Horn - ein weiterer Manager an die Seite gestellt werden. Dieser solle seinen Posten bereits am 1. April antreten. Diese Informationen bestätigte das Erzbistum nicht.
Das Domradio ging zu Pfingsten 2000 auf Sendung. Inzwischen erreicht es als domradio.de über einen breit ausgebauten Internet-Auftritt und Soziale Medien bundesweit sein Publikum - und das nicht nur mit Hörfunkstücken, sondern auch mit anderen medialen Formen wie nachlesbaren Nachrichten und Berichten, Fotos, Videos, Web-TV oder Podcasts. Für den Sender sind laut Erzbistum mehr als 60 freie und feste Mitarbeiter tätig.