Früherer Ministerpräsident starb mit 86 Jahren

Nach Tod von Silvio Berlusconi: Auch Papst bekundet sein Mitgefühl

  • Nach dem Tod von Silvio Berlusconi hat auch Papst Franziskus sein Mitgefühl bekundet.
  • Der Papst sei der Familie nahe, heißt es.
  • Verschiedene Politiker Italiens bekundeten außerdem ihre Trauer.

Anzeige

Silvio Berlusconi war alles andere als unumstritten. Doch nach seinem Tod sprechen Verbündete wie Gegner vom Ende einer Ära in der italienischen Geschichte. Auch Papst Franziskus bekundet sein Mitgefühl.

Hochrangige Vertreter aus Politik und Kirche haben mit Trauer und Beileidsbekundungen auf den Tod des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi reagiert. Auch Papst Franziskus äußerte in einem Telegramm an Berlusconis Tochter Maria Elvira sein Mitgefühl. Der Papst sei der Familie nahe, bete um ewigen Frieden für den Verstorbenen und um Trost für die Trauernden. Bezeichnet wird Berlusconi in der von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterschriebenen Nachricht als „Protagonist des politischen Lebens Italiens, der mit energischem Temperament öffentliche Verantwortung trug“.

Auch Bundesrepublik bekundet Anteilnahme

Der Politiker und Unternehmer starb am Montagmorgen mit 86 Jahren im Krankenhaus San Raffaele in Mailand, wie ein Sprecher gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) bestätigte. Anfang April war bekannt geworden, dass der Gründer der Partei „Forza Italia“ an chronischer Leukämie erkrankt ist. Die Trauerfeier für den viermaligen italienischen Regierungschef ist für Mittwoch im Mailänder Dom geplant. Das Erzbistum bestätigte das Staatsbegräbnis.

Auch die Bundesrepublik Deutschland bekundete ihre Anteilnahme zu Berlusconis Tod. Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni nannte Berlusconi in einer knapp einminütigen Videobotschaft „vor allem einen Kämpfer“, der nie Angst gehabt habe, seine Überzeugungen zu verteidigen. Mit Mut und Entschlossenheit habe er „echte Wendepunkte“ in der Politik, der Kommunikation und der Wirtschaft erzielt, so die Ministerpräsidentin, die ebenso wie Verteidigungsminister Guido Crosetto der Partei „Fratelli d'Italia“ angehört. Dieser sprach mit Blick auf Berlusconis Tod vom „Ende einer Ära“.

Berlusconi prägte Geschichte Italiens

Staatspräsident Sergio Mattarella reagierte mit „tiefer Trauer“ auf den Tod des 86-Jährigen. Berlusconi habe die Geschichte Italiens geprägt – Denkweisen, Sitte und Sprache beeinflusst. Sein Führungsstil habe dazu beigetragen, eine neue Geografie der italienischen Politik zu formen. Mattarella lobte Berlusconi als „eine Person von großer Menschlichkeit“ und „einen erfolgreichen Unternehmer“.

Infrastrukturminister Matteo Salvini von der „Lega“-Partei wünschte Berlusconi eine „gute Reise“. Er verliere einen „großartigen Freund“. Berlusconi war „einer der Größten aller Zeiten, in allen Bereichen, aus allen Blickwinkeln, ohne Gleichen“. Er habe viel für Italien und für die Italiener getan, hinterlasse eine nur schwer zu füllende Lücke. Salvini sei am Boden zerstört und weine.

Einfluss Berlusconis gravierend

Der frühere italienische Regierungschef Matteo Renzi betonte, Berlusconi habe in Italien Geschichte geschrieben. „Viele haben ihn geliebt, viele haben ihn gehasst: Jeder muss jetzt anerkennen, dass sein Einfluss auf das politische Leben, aber auch auf die Wirtschaft, den Sport und das Fernsehen beispiellos war“, so der Gründer und Vorsitzende der Partei „Italia Viva“.

Elly Schlein, Chefin der italienischen Sozialdemokraten (PD), bekundete im Namen ihrer Partei „herzliches Beileid“ und sprach vom Ende einer Ära. „Alles hat uns gespalten und trennt uns von seiner politischen Vision, aber der Respekt, der einem Protagonisten der Geschichte unseres Landes gebührt, bleibt“, so Schlein in einer Mitteilung.

Anzeige