Franziskus warnt am Weltfriedenstag vor Zersplitterung der Kirche

Osnabrücker Sternsinger bei Neujahrsmesse mit dem Papst

Vier Sternsinger aus dem Bistum Osnabrück haben am Neujahrsgottesdienst mit dem Papst im Petersdom teilgenommen. In seiner Predigt forderte Franziskus zu Vetrauen und Überwindung von Einsamkeit auf.

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Papst Franziskus hat zum neuen Jahr zu Vertrauen und Zärtlichkeit aufgerufen. Die Welt sei ganz vernetzt, aber scheine immer uneiniger zu werden, sagte das Kirchenoberhaupt in seiner Neujahrspredigt im Petersdom. Gegen Einsamkeit und Zersplitterung helfe ein mütterlicher Blick. Auch Christen sollten sich über ihre jeweiligen Grenzen und Ausrichtungen hinweg annehmen. In der Kirche zähle Einheit mehr als Verschiedenheit, so der Papst in einem Gottesdienst, an dem auch Sternsinger aus dem Bistum Osnabrück teilnahmen.

Franziskus bat „um die Gnade des Staunens vor dem Gott der Überraschungen“. Ohne Staunen werde das Leben ebenso wie der Glaube grau und eintönig. Auch die Kirche müsse immer neu das Staunen darüber lernen, „Wohnung des lebendigen Gottes“ zu sein. Andernfalls gleiche sie leicht einem „Museum der Vergangenheit“.

 

Wichtiger „mütterlicher Blick“

 

Eine Welt, die ohne mütterlichen Blick in die Zukunft schaue, sei kurzsichtig, sagte der Papst. „Selbst wenn sie den Profit mehrt, wird sie es nicht verstehen, in den Menschen Söhne und Töchter zu sehen. Es wird Gewinne geben, aber sie werden nicht allen zukommen. Wir werden im selben Haus wohnen, aber nicht als Geschwister“, so Franziskus. „Die menschliche Familie gründet auf den Müttern. Eine Welt, in der die mütterliche Zärtlichkeit auf ein schlichtes Gefühl beschränkt wird, mag reich an Gütern sein, aber nicht an Zukunft.“

Die katholische Kirche begeht den 1. Januar als Hochfest der Gottesmutter Maria und seit 1968 zugleich als Weltfriedenstag. An der Festmesse im Petersdom nahmen auch vier Sternsinger aus dem Bistum Osnabrück in den traditionellen Gewändern der Heiligen Drei Könige teil. Hannah, Maximilian und Tina aus der Pfarrei St. Johannes in Spelle sowie Sternträger Tobias aus dem Emsland gehörten zu den 20 Sternsingern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, aus Ungarn und der Slowakei, die den Jahreswechsel in Rom verbracht hatten und am Neujahrsgottesdienst mit dem Heiligen Vater teilnehmen durften. Auch bei der Gabenprozession im Petersdom waren sie dabei.

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