Franziskus ruft zu „ganzheitlicher ökologischer Umkehr“ auf

Papst lobt Mauritius für kulturelle Vielfalt und Offenheit

Bei seinem Besuch auf Mauritius, dem dritten Land seiner Afrika-Reise, hat Papst Franziskus kulturelles Zusammenleben, Offenheit und Demokratie im Land gelobt. Am Dienstag fliegt er von Madagaskar aus zurück nach Rom.

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Bei seinem Besuch auf Mauritius hat Papst Franziskus kulturelles Zusammenleben, Offenheit und Demokratie im Land gelobt. Der Inselstaat im Indischen Ozean habe konkrete Erfahrungen mit Migration sowie kulturell-ethnischer und religiöser Vielfalt und wisse, diese für das Wohl aller zu fördern, sagte Franziskus am Montagnachmittag im Präsidentenpalast von Port Louis.

Mit Blick auf verschiedene Einwanderungen in der Geschichte des Landes forderte der Papst die anwesenden Politiker, Diplomaten und Vertreter der Zivilgesellschaft auf, sich weiter für Aufnahme und Schutz von Migranten einzusetzen.

 

„Götzenbild eines Wirtschaftsmodells“

 

Wie schon beim Gottesdienst am Mittag kritisierte Franziskus, dass das Wirtschaftswachstum nicht immer allen zugutekomme. Oft lasse es vor allem junge Menschen am Rand. Die Politik dürfe „nicht auf das Götzenbild eines Wirtschaftsmodells hereinfallen, das menschliches Leben auf dem Altar von Spekulation und reiner Rentabilität opfern muss“.

Angesichts des Klimawandels braucht es nach Worten von Franziskus eine „ganzheitliche ökologische Umkehr“. Diese verlange einen veränderten Lebensstil, damit Wirtschaftswachstum allen nützt, ohne dafür „Umweltkatastrophen oder schwere soziale Krisen in Kauf zu nehmen“. Auf Einladung von Staatspräsident Barlen Vyapoory besprengte der Papst im Anschluss an die Zeremonie einige Pflanzen mit Weihwasser. Die Setzlinge verschiedener Baumarten sollen Ausgangspunkt für Wiederaufforstungsmaßnahmen im Land sein.

 

Besuch beim Heiligen der Sklaven

 

Unmittelbar vor seiner Rede war Franziskus mit Vyapoory und Ministerpräsident Pravind Kumar Jugnauth zu privaten Gesprächen zusammengetroffen. Die übliche Begegnung mit den Bischöfen fand beim Mittagessen im Bischofspalast der Hauptstadt statt.

Am Mittag besuchte Franziskus zudem das Grab des seligen Jacques Laval (1803-1864), das für Mauritianer aller Religionen und Konfessionen zu einem Wallfahrtsort geworden ist. Laval war 1841 als erster christlicher Missionar nach Mauritius gekommen und kümmerte sich dort vor allem um die 1839 auf der damaligen Kolonie freigelassenen Sklaven.

Am Abend flog Franziskus zurück in die madagassische Hauptstadt Antananarivo. Von dort tritt er am Dienstagmorgen den Heimflug nach Rom an.

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