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Bei einer Veranstaltung in Verona, bei der ein Israeli und ein Palästinenser vom Verlust von Angehörigen im aktuellen Krieg berichteten, kam es zu einer schweigenden Friedensgeste.
Der Ruf nach Frieden und die Sorge um Häftlinge haben einen eintägigen Besuch von Papst Franziskus in Verona geprägt. In der Arena der italienischen Stadt hatte er den Vorsitz einer Friedens-Veranstaltung inne.
Dort traten zwei junge Männer aus Israel und Palästina auf, die Angehörige im aktuellen Nahost-Krieg verloren haben. Nach ihrem Zeugnis legten sie einander die Arme um die Schultern, es folgte eine Umarmung mit dem Papst, der seine Sprachlosigkeit zum Ausdruck brachte und eine Schweigeminute ausrief.
Papst ignoriert vorbereitete Reden
„Möge jeder in seinem Herzen für den Frieden beten und für sich selbst die Entscheidung treffen, sich für ein Ende der Kriege einzusetzen“, sagte Franziskus: „Beten wir für den Frieden!“
Vorbereitete Reden ignorierte der Papst weitgehend. Bei einer Begegnung mit 5.000 Kindern und Jugendlichen des Bistums verzichtete er ganz auf eine geplante Ansprache und beantwortete stattdessen Fragen. Dabei forderte er die Jungen und Mädchen zum Einsatz für Frieden auf.
Sorge um Häftlinge
Franziskus besuchte auch die Haftanstalt von Verona. Dort nahmen sich seit November fünf Männer das Leben, in Italien waren es seit Jahresbeginn mindestens 30 Häftlinge, auch einzelne Angehörige des Wachpersonals gingen diesen Schritt. Der Papst versicherte den Insassen und Angehörigen seine Nähe und forderte von der Politik mehr Einsatz für bessere Haftbedingungen.
Mit einer Freiluftmesse im Fußballstadion mit 32.000 vornehmlich jungen Teilnehmern endete die Tagesreise. Danach kehrte der Papst per Helikopter nach Rom zurück. Im Juni und Juli sind zwei weitere Inlandsreisen nach Apulien und Triest geplant. Vor drei Wochen hatte Franziskus Venedig besucht.