Ascheberger Kirchspiel vor 1.000 Jahren erstmals erwähnt

Pfarrei St. Lambertus feiert mehrfach - Bischof Genn segnet neue Kapelle

  • Die Pfarrei St. Lambertus in Ascheberg begeht in der nächsten Zeit gleich drei Jubiläen. Zum Patronatsfest am Sonntag erschien auch Bischof Felix Genn.
  • Das Kirchspiel ist vor 1.000 Jahren erstmals erwähnt worden, das renovierte Pfarrheim wurde vor 100 Jahren eröffnet und das Kirchenschiff wird 500 Jahre alt.
  • Bischof Felix Genn segnete außerdem die neue Katharinen-Kapelle im Kirchturm.

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Es war ein besonderer Tag für die Pfarrei St. Lambertus in Ascheberg, und nicht nur, weil es plötzlich Rosenblätter im Altarraum regnete. Mit ihrem Patronatsfest startete sie in eine Reihe besonderer Jubiläen: 1.000 Jahre Erwähnung des Kirchspiels, im nächsten Jahr feiert das frisch renovierte Pfarrheim sein 100-jähriges Bestehen und 2024 begeht das Kirchenschiff der St.-Lambertus-Kirche seinen 500. Geburtstag.

Den Auftakt zu dieser Jubiläums-Trilogie bildete am Sonntag das Pontifikalamt mit dem Münsteraner Bischof Felix Genn, die Segnung der neuen Katharinen-Kapelle im Kirchturm und das erste gemeinsame Pfarrfest der drei Ortsteile Ascheberg, Herbern und Davensberg, wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet.

Weitergabe des Glaubens nicht selbstverständlich

Dankbar begrüßte Pfarrer Stefan Schürmeyer den Bischof, aber auch die vielen Menschen in der Pfarrei, die sich rund um das Jubiläum und die Katharinen-Kapelle engagiert haben. „Jetzt können wir echte Glaubensschätze dauerhaft präsentieren. Die wertvollen und restaurierten Votivgaben der heiligen Katharina zeigen in besonderer Weise, dass die Menschen Gott vertraut haben, und er sie erhört hat“, betonte Schürmeyer.

Bischof Felix Genn feierte mit der Gemeinde am Patronatsfest die Erwähnung des Kirchspiels vor 1000 Jahren. | Foto: Michaela Kiepe (pbm)
Bischof Felix Genn feierte mit der Gemeinde am Patronatsfest die Erwähnung des Kirchspiels vor 1.000 Jahren. | Foto: Michaela Kiepe (pbm)

Der Bischof freue sich darüber, dass er den gemeinsamen Gottesdienst mit den Gläubigen als Danksagung für Glaube, Hoffnung und Liebe feiern könne. Von Generation zu Generation sei der Glaube weitergetragen worden. Das sei in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich. „Wir sprechen von einer tiefen Erschütterung durch eine Vertrauenskrise, eine Krise der Glaubwürdigkeit, die es vielen Menschen schwer macht, dem zu folgen, was von diesem Ort aus verkündet wird“, sprach Genn in seiner Predigt an.

Genn spricht über Abgründe des Missbrauchs

Über dem Pastoralplan der Pfarrei stehe das Leitmotiv „Bleibt in meiner Liebe“ aus dem Johannesevangelium. Im Kern des christlichen Daseins gehe es um den Menschen Jesus Christus, der sich als Erlöser für alle hingegeben habe. „Er wird Mensch, um uns die unmittelbare Nähe Gottes zu zeigen. Wir glauben an einen Gott, der sich gezeigt hat, der ein menschliches Gesicht bekommen hat. Und der einlädt, sich zu ihm zu verhalten, wie wir uns zu jedem Menschen verhalten: ablehnend oder zustimmend. Das Risiko geht er ein“, erläuterte der Bischof.

Der christliche Glaube wachse und entfalte sich und die Frage nach der persönlichen Freundschaft mit Jesus. „Daraus entwickelt sich eine Liebe, die keine Grenzen kennt, keine Fremdenfeindlichkeit, keinen Rassismus“, führte er fort. Wenn er Kirche als Gemeinschaft von Liebenden charakterisieren dürfe, dann zeige sich auch der Abgrund des Missbrauchs. „Die Liebe wurde verzweckt und genutzt von denen, die sie zu verkünden hatten. Da können wir nur entgegenwirken, indem wir mit unserem Gesicht unsere Freundschaft zu allen Menschen zeigen. Das zeigt sich vor allem auch im Gebet“, betonte Genn.

Am Ende des Gottesdienstes durchschnitt der Bischof das Band zur neuen Katharinen-Kapelle im Kirchturm und segnete sie. Daran schloss sich ein Pfarrfest an.

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