Thomas Schulz aus Münster über sein Kunstwerk und dessen Bedeutung

Pfarrer gestaltet Osterkrippe – bewusst in Regenbogen-Farben

  • Mit großen Figuren aus Holzplatten hat Pfarrer Thomas Schulz aus Münster eine Osterkrippe mit drei Szenen zur Auferstehung Jesu geschaffen.
  • Die Figuren sind in allen Farben des Regenbogens angemalt.
  • Das soll zeigen, dass „Gottes Liebe Platz hat für eine große bunte vielfältige Regenbogen-Familie“.

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Drei Szenen bilden die Osterkrippe an der Außenwand der St.-Agatha-Kirche in Münster-Angelmodde. Die aus Holzfaserplatten bestehenden Figurengruppen symbolisieren die in den Evangelien beschriebenen Begegnungen mit dem auferstandenen Christus.

Einige Gemeindemitglieder finden sich auf besondere Weise in der Osterkrippe wieder: Für die Figuren standen Pfarreiratsmitglieder der Pfarrei St. Nikolaus und einige ihrer Familienmitglieder Modell.

 

Sichtbare Kunst für Open-Air-Gottesdienste

 

„Da wir in der engen Raumsituation der St.-Agatha-Kirche unter Corona-Bedingungen keine Gottesdienste feiern können, versammeln wir uns neben dem Kirchplatz zu Open-Air-Gottesdiensten. So kann jetzt von außen gut die Osterkrippe betrachtet werden“, sagt Pfarrer Thomas Schulz.

Der kunstbegeisterte Seelsorger hat die Osterkrippe geschaffen. Schon zu Weihnachten fertigte er eine überlebensgroße Krippe. Das österliche Geschehen solle nun den Menschen Mut und Hoffnung geben. Das sei in der Corona-Zeit notwendig, meint Schulz.

 

Erste Zeuginnen der Auferstehung

 

Die mittlere Szene der Osterkrippe, in gelben Farbtönen gemalt, zeigt die drei Frauen, die am Ostermorgen in aller Frühe zum Grab gehen, um den Leichnam Jesu zu salben. „Dort erschrecken sie, weil das Grab offen und leer ist, und eine hell-leuchtende Gestalt sagt ihnen, dass Jesus auferstanden ist“, erläutert Schulz.

Die zweite Szene, gemalt in rötlichen Farben, stellt die beiden Jünger dar, die sich von Jerusalem auf den Weg machen. Unterwegs gesellt sich ein dritter zu ihnen, den sie erst beim Brotbrechen in Emmaus als Jesus erkennen.

 

Alle Farben des Regenbogens

 

Die dritte Szene, gemalt in blauen und grünen Farbtönen, zeigt Jünger, die sich nach dem Tod Jesu wieder in ihre alte Heimat am See von Tiberias zurückgezogen haben. Sie fischen, doch fangen nichts. Jemand fordert sie auf, es noch einmal zu versuchen. Die Fischer kehren nicht nur mit übervollen Netzen zurück, sondern auch mit der Erkenntnis, dass es Jesus ist, der am Ufer stand und ihnen die Fülle geschenkt hat.

Die Osterkrippe hat Thomas Schulz in allen Farben des Regenbogens gemalt. „Der Regenbogen ist in der Bibel das erste Zeichen des Bundes, den Gott mit Noah und allen Lebewesen dieser Erde schließt und der mit dem Versprechen verbunden ist, dass er sie nicht mehr untergehen lassen wird“, erläutert der Seelsorger. Dieser Bund werde im Tod und in der Auferstehung Jesu erneuert.

 

Solidarität mit gleichgeschlechtlichen Paaren

 

Der Regenbogen ist auch zu einem Symbol der Friedensbewegung und von Menschen geworden, die in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften ihre Liebe zeigen. „So werden die Regenbogenfarben der Osterkrippe auch zum Zeichen der Solidarität mit solchen Paaren“, sagt Schulz und fügt an: „Gottes Liebe ist weit und hat Platz für eine große bunte vielfältige Regenbogen-Familie unter seinem Segen.“

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