Gegen eine „Gewinn-Maximierung um jeden Preis“

Ruhrbischof Overbeck warnt vor Zerschlagung von ThyssenKrupp

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck wendet sich gegen eine Zerschlagung des Konzerns ThyssenKrupp. In dem Fall gäbe es „zu viele Verlierer und nur sehr wenige Gewinner“.

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Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck wendet sich gegen eine Zerschlagung des Konzerns ThyssenKrupp. In dem Fall gäbe es „zu viele Verlierer und nur sehr wenige Gewinner“, sagte er am Freitag in Essen. Mit allen Katholiken im Bistum Essen stehe er „hinter denen, die bei allen anstehenden Entscheidungen das Wohl der Mitarbeitenden und ihrer Familien im Blick haben“, so Overbeck. Ebenso trete er ein für das Wohl der Kommunen in der Region, für die ThyssenKrupp ein bedeutender Arbeitgeber sei.

Overbeck kritisierte eine „Gewinn-Maximierung um jeden Preis“. Dabei gerieten die Menschen aus dem Blick. Das Vorgehen sei zudem ethisch nicht akzeptabel, sagte der Bischof. Er appellierte an die Krupp-Stiftung, „sich im Sinne des Stiftungsgedankens für ein Konzept einzusetzen, das den Konzern als Ganzes in die Zukunft führt“. Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung ist eine gemeinnützige Stiftung, die das vormalige Familienvermögen und Erbe der Familie Krupp verwaltet. Sie ist größter Einzeleigentümer eines Aktienpaketes der ThyssenKrupp AG.

 

Weltweit 155.000 Mitarbeiter

 

Der Ruhrbischof ermutigte auch diejenigen Anteilseigner, die langfristig und verlässlich den Konzern stärken und weiterentwickeln wollten, sich einer Zerschlagung entgegenzustellen. Die Partnerschaft von Eigentümern, Unternehmensleitung und Mitarbeitern bei ThyssenKrupp habe ihn immer beeindruckt.

ThyssenKrupp hat seinen Hauptsitz in Essen. Weltweit beschäftigt der Konzern rund 155.000 Mitarbeiter. Im Streit um eine Fortbestand des Unternehmens mit seinen verschiedenen Sparten wie U-Bootbau und Autoteilen oder einer Zerschlagung waren zuletzt Konzernchef Heinrich Hiesinger und der Aufsichtsratsvorsitzende Ulrich Lehner zurückgetreten.

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