Gegen Prüfungsangst

Vor den Abi-Klausuren: Pfarrei segnet Prüflinge

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„Segen, Mut und Traubenzucker“ lautet der Titel eines Angebots der St.-Marien-Pfarrei Friesoythe. Vier Tage vorm Start der Prüfungen in Niedersachsen will sie Abiturienten und alle anderen Kandidaten stärken, mit einem „Prüfungssegen“.

Er weiß, was „Bammel“ bedeutet. Lernen, Büffeln, Panik schieben – Michael Kellermann hat selbst oft genug erlebt, was Prüfungsangst bedeutet. Zum Beispiel damals, in seiner ersten Ausbildung zum Steuerfachangestellten. Und dann noch einmal vor vier Jahren, bei seiner bisher letzten Prüfung. Als es in seiner Zeit als Pastoralassistent um den Bereich Schulpastoral ging.

Er weiß gut, wie stressig sich so eine Phase anfühlt. „Und ich selbst habe mit der Zeit auch so etwas wie eine Art Prüfungsangst entwickelt, besonders, was mündliche Prüfungen angeht“, sagt er. Und dass er deshalb durchaus nachvollziehen könne, wie es Menschen in so einer Zeit gehe. „Das ist nicht unbekannt für mich“, meint er lächelnd.

Nicht nur für Abiturienten

Da lag eigentlich nahe, was der Pastoralreferent jetzt für Friesoythe vorbereitet hat: eine Feier mit Segnung für alle Prüflinge der nächsten Zeit. Michael Kellermann betont, dass damit nicht nur Gymnasiasten angesprochen seien, sondern auch alle, denen zum Beispiel der Abschluss der Realschule oder der Berufsausbildung bevorstehe.

Und auch die unterschiedlichen Typen von Prüflingen hat das Angebot der Pfarrei im Blick. „Die einen nehmen es ganz entspannt, die anderen stehen unter Strom, und wieder anderen ist es egal“, steht auf dem Einladungsflyer zu lesen. Und weiter: „Zu welchem Typ du auch gehörst: Der Prüfungssegen ist für dich!“

Zur Ruhe kommen

Auf die Idee zu dem Angebot hatte Kellermann die Sache mit seinem Patenkind gebracht. Das bereitet sich gerade auf die Abschlussprüfung an der Realschule vor. Als er dann im Kalender sah, dass am 8. April auch die ersten Abi-Klausuren starten, entwickelte er gemeinsam mit einem evangelischen Seelsorge-Kollegen die Idee weiter und erarbeitete eine Liturgie für eine Segensfeier für Prüflinge. „Mit Impulsen, die helfen sollen, ein bisschen runterzukommen“, wie er erklärt.

Die Segnungen seien aber nicht als Zauber zu verstehen, der das Gelingen garantiere, warnt der Pastoralreferent. Dennoch sei es wichtig, vor Prüfungen zur Ruhe zu kommen. Sein liturgisches Konzept solle dabei helfen. Mit viel Stille und Ruhe in der Feier zum Beispiel und eher meditativer Musik. Zum Abschluss gebe es einen allgemeinen Segen für alle. Und wer noch einen Einzelsegen haben wolle, könne den auch noch bekommen.

„Segen, Mut und Traubenzucker“ lautet der Titel der Feier am 4. April um 18 Uhr. Dass das Ganze in der Pfarrkirche stattfinden soll, hat mit einer Unbekannten in der Planung zu tun: „Ich hätte auch einen kleinere Kirchenraum nehmen können. Aber ich weiß ja überhaupt nicht, wie die Nachfrage sein wird“, sagt der Pastoralreferent. Und mit den Plätzen solle es eben nicht zu eng werden.

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