Reaktion auf aufgeheizte Stimmung in der Gesellschaft

ZdK: Polit-Themen werden Katholikentag in Erfurt mehr denn je prägen

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Ein Land im Aufruhr, drei Landtagswahlen im Osten 2024 - und Ende Mai kommt der Deutsche Katholikentag nach Erfurt. Wie er auf die aktuellen politischen Diskussionen eingehen will.

Der Deutsche Katholikentag im Mai im Erfurt wird dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) zufolge auf die aufgeheizte Stimmung im Land reagieren. Er werde „mehr denn je durch aktuelle politische Diskussionen geprägt sein“, sagt ZdK-Generalsekretär Marc Frings der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Gegenwärtige Auseinandersetzungen seien von großer Unsicherheit geprägt, aber auch von populistischen Parolen, Falschmeldungen und gegenseitiger Diffamierung. „Der Katholikentag möchte dieser Entwicklung deutlich etwas entgegensetzen: durch sachliche Debatten. Wir bieten Begegnungen auf Augenhöhe, mit klaren Positionen für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, für Menschlichkeit und Solidarität“, betont Frings.

„Fragen der ost- und gesamtdeutschen Gesellschaft“

Aus Gesprächen mit ostdeutschen Katholiken habe er gelernt, dass auch mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung viele Fragen unbeantwortet seien: „Fragen, die in der ost- und der gesamtdeutschen Gesellschaft auszuhandeln sind.“ Das Programm des Katholikentags, das im März vorgestellt wird, trage dem Rechnung. Es werde entsprechende Podien geben – zum Stand der Einheit, ostdeutscher Ökumene und Diaspora und zum SED-Unrechtsstaat.

Frings zeigte sich beeindruckt vom Gestaltungswillen ostdeutscher Katholikinnen und Katholiken: „Trotz der vielen Transformationsprozesse zeigt die Kirche, dass sie nicht nur in den eigenen Mauern lebt, sondern den Menschen in den Mittelpunkt nimmt.“ Im Eichsfeld etwa würden in den nächsten Jahren ein Hospiz, ein Krankenhaus und ein Schulbau neu entstehen, alle „mit dem Label ‚katholisch‘ versehen“.

Zum Katholikentag vom 29. Mai bis 2. Juni in Erfurt erwarten die Veranstalter 20.000 Teilnehmende aus ganz Deutschland. Nach Leipzig 2016 ist der alle zwei Jahre stattfindende Katholikentag erstmals wieder in Ostdeutschland zu Gast.

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