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Abtpräses Jeremias Schröder von der Benediktinerkongregation St. Ottilien rät Bischöfen im Fall eines schweren Fehlverhaltens im Umgang mit Missbrauchsfällen zum Rücktritt. „Ein starkes Zeichen wird manchmal gebraucht“, sagte er. Nur öffentliche Entschuldigungsbitten seien meist zwar „gut gemeint, reichen aber nicht“.
Abtpräses Jeremias Schröder von der Benediktinerkongregation St. Ottilien rät Bischöfen im Fall eines schweren Fehlverhaltens im Umgang mit Missbrauchsfällen zum Rücktritt. „Ein starkes Zeichen wird manchmal gebraucht“, sagte Schröder in einer Online-Veranstaltung der Katholischen Akademie Berlin. Nur öffentliche Entschuldigungsbitten seien meist zwar „gut gemeint, reichen aber nicht“.
Nach Bekanntwerden von sexuellem Missbrauch durch Patres am Berliner Jesuitengymnasium Canisius-Kolleg wurden solche Fälle im Jahr 2010 auch in der Schule des bayerischen Klosters St. Ottilien bekannt. Am wichtigsten bei der Aufarbeitung seien Gespräche mit den Betroffenen „auf Augenhöhe“ gewesen, so Schröder, der von 2000 bis 2012 Erzabt von St. Ottilien war.
Von Geduld, Vertuschung und Schutz der Institution
Dabei dürfe die Bitte um Geduld bei der Aufklärung nicht zum Ziel haben, Taten zu vertuschen. Bis heute spüre er in der Kirche gelegentlich, dass der Schutz der Institution beim Umgang mit Missbrauchsfällen Vorrang habe.
Vom bayerischen Kloster St. Ottilien aus steht Schröder als Abtpräses an der Spitze von rund 1.100 Mönchen, die in 20 Klöstern auf vier Kontinenten leben.