Vortrag am 8. September

Astrophysiker und gläubiger Christ - "Schwarzes Loch"-Experte in Münster

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Heino Falcke ist Astrophysiker und gläubiger Christ. Wie dieser augenscheinliche Gegensatz zusammenpasst, wird er in der Münsteraner Ludgerikirche erläutern.

Sein Foto ging um die Welt: 2019 gelang Heino Falcke und seinem Team die erste Aufnahme eines Schwarzen Lochs im Weltall. 20 Jahre hatte der Astrophysiker und Professor an der Radboud-Universität in Nimwegen (Niederlande) darauf hingearbeitet, um diesen sichtbaren Nachweis zu liefern. Als gläubiger Christ braucht er allerdings nicht für alles Beweise.

„Die Grundfrage, woher alles kommt, kann man wissenschaftlich nicht beweisen. Für mich berühren sich da die Naturwissenschaft und mein Glaube, der mir sagt, dass Gott der Anfang von allem ist.“ Warum Glaube und Wissenschaft für ihn keine Gegensätze sind, wird Falcke am Freitag, 8. September, ab 20 Uhr in der St.-Ludgeri-Kirche in Münster erklären. Anlässlich des 850-jährigen Bestehens der Kirche an der Königsstraße wird der Astrophysiker zum Thema „Eine Reise durch den Himmel“ sprechen, wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet.

Woher stammen die Naturgesetze?

„Wissenschaft hat ihre Grenzen“, ist der Professor für Astrophysik und Radioastronomie überzeugt, auch wenn die Wissenschaft ihn antreibt, alles zu verstehen. „Ich weiß aber, dass das nicht möglich ist“, sagt Falcke. Die Naturgesetze seien zwar bekannt, doch woher diese Regeln stammen, nicht. „Und da kommt mein Glaube ins Spiel. Meine persönliche Gotteserfahrung entscheidet darüber, wie ich die Welt sehe.“

Der Astrophysiker Heino Falcke spricht am Freitag, 8. September, in der St.-Ludgeri-Kirche in Münster über „Eine Reise durch den Himmel“. | Foto: Boris Breuer (pd)
Der Astrophysiker Heino Falcke spricht am Freitag, 8. September, in der St.-Ludgeri-Kirche in Münster über „Eine Reise durch den Himmel“. | Foto: Boris Breuer (pd)

Grundlage für sein Gottesbild sei unter anderem die Bibel: „Am Anfang war das Wort. Da kann ich nicht trennen zwischen Wissenschaft und Glaube, denn für mich sind auch die Naturgesetze Teil dieses Wortes.“ Ohnehin wünscht sich der Astrophysiker mehr Beachtung der biblischen Geschichten, die über hunderte Generationen hinweg weitergegeben worden sind. „Die Bibel darf nicht als wissenschaftlicher Bericht gelesen werden, aber sie will erzählt werden. Dadurch werden die Geschichten lebendiger und eröffnen einen Raum, der mit modernen Bildern der Wissenschaft gefüllt werden kann.“

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