Genn: Jesus wird im Dienst am Nächsten sichtbar

Ausstellung zum Turiner Grabtuch in Münster eröffnet

Im Rahmen einer feierlichen Vesper hat Bischof Felix Genn eine Ausstellung zum Turiner Grabtuch eröffnet. Dabei erläuterte der Bischof, wo Jesus wirklich sichtbar werde.

Anzeige

Im Rahmen einer feierlichen Vesper hat Bischof Felix Genn eine Ausstellung zum Turiner Grabtuch eröffnet. Die Ausstellung mit dem Titel „Wer ist der Mann auf dem Tuch?“ ist bis zum 20. Februar in der Überwasserkirche Münster zu sehen.

Bei der Eröffnung hob Genn besonders den Untertitel der Ausstellung, „Eine Spurensuche“, hervor: „Man wird niemals sagen können, um was es sich wirklich handelt. Vielleicht ist es das Tuch, in dem Jesus gelegen hat. Ich weiß es nicht.“ Die Ausstellung lade ein, in die Spuren einzutauchen, sich auf einen Weg mit Jesus zu begeben.

 

Wo Jesus sichtbar wird

 

Öffnungszeiten
Die Ausstellung „Wer ist der Mann auf dem Tuch? – Eine Spurensuche“ ist vom 14. Januar bis 20. Februar zu sehen in der Überwasserkirche unterhalb des Münsteraner Doms: montags bis freitags von 10 bis 12 und 15 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 16 Uhr, sonntags 14 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. | mn

Durch die Geschichte des Christentums hindurch sei immer wieder der Wunsch aufgekommen, Jesus in Bildern darzustellen, ihn sichtbar und anschaulich zu machen. „Unabhängig von der Identität des Tuches: Was sind alle Bilder gegenüber der Wirklichkeit, die er uns selbst immer wieder neu anschaulich werden lässt?“, fragte der Bischof. Beim Empfang der Kommunion laute das Bekenntnis jedes Mal neu: der Leib Christi. „Es ist die lebendige Speise, mit der er uns die ganze Wirklichkeit von Menschwerdung, Sterben und Auferstehung in die Hände, ins Herz legt“, betonte Genn.

Sichtbar werde Jesus aber vor allem im Dienst am Nächsten. Als „bemerkenswert“ bezeichnete der Bischof das Engagement der Malteser in dieser Hinsicht. Die Malteser sind Organisatoren und Entwickler der Ausstellung, die seit sechs Jahren durch Deutschland tourt.

 

Kuratorin: Fakten, Fragen und Vermutungen

 

Bettina von Trott zu Solz, Kuratorin der Ausstellung, schloss sich den Worten von Bischof Genn an: „Es geht uns nicht darum zu beweisen, dass tatsächlich Jesus in diesem Tuch lag. Es gibt Fakten, Fragen und Vermutungen. Es ist eine Spurensuche und wir begeben uns mit den Besuchern auf diese Suche.“ Die Ausstellung sei bisher an 28 Orten zu sehen gewesen und habe bisher rund 200.000 Menschen erreicht.

Herzstücke der Ausstellung sind eine originalgetreue Nachbildung des 4,4 mal 1,1 Meter großen Tuches sowie eine Skulptur des Mannes, die aus einer 3D-Betrachtung der Spuren am Tuch gefertigt wurde. Auch Nachbildungen einer Dornenhaube (Dornenkrone) und der Nägel, die zur damaligen Zeit verwendet wurden, gehören zur Sammlung. Insgesamt laden 20 Informationsstelen, sieben Vitrinen und acht Sitzwürfel die Besucher zur Auseinandersetzung von Glaube und Wissen ein.

Anzeige