Es ging um einen Kuss auf den Mund

Belästigungs-Vorwurf: Verfahren gegen Ex-Bischof Mixa eingestellt

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Behörden in Deutschland und der Schweiz hatten gegen den einstigen Augsburger und Eichstätter Bischof Walter Mixa ermittelt. Der Grund: Vorwürfe sexueller Belästigung. Warum die Verfahren nun eingestellt wurden.

Die Justiz in Deutschland und der Schweiz ermittelt nicht länger wegen Vorwürfen sexueller Belästigung gegen den ehemaligen Augsburger und Eichstätter Bischof Walter Mixa. Die Staatsanwaltschaft Sankt Gallen teilte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag auf Anfrage mit, bei ihr sei kein Verfahren gegen Mixa mehr anhängig. Dieses habe die Staatsanwaltschaft Augsburg übernommen.

Die Staatsanwaltschaft Augsburg wiederum hat das Verfahren nach eigenen Angaben wegen Verjährung der vorgeworfenen Taten eingestellt. Die Polizei habe den mutmaßlich Geschädigten vernommen, aber nicht Mixa selbst, hieß es weiter.

Vorwurf der Belästigung stand im Raum – Mixa: „unwahr“

Medien hatten im Februar über eine Verfahrenseröffnung gegen Mixa durch die Staatsanwaltschaft Sankt Gallen berichtet. Demnach wurde die Behörde tätig, nachdem ein mutmaßlicher Betroffener aus Deutschland Mixa beschuldigt hatte, ihn 2012 nach einem Gottesdienst in der Stadt Gossau im Kanton Sankt Gallen sexuell belästigt zu haben. Mixa habe ihn gegen seinen Willen auf den Mund geküsst. Der Bischof ließ „den von Medien kolportierten Vorwurf“ über seine Anwältin als unwahr zurückweisen.

Mixa wurde 1996 wurde von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Eichstätt und 2000 zum katholischen Militärbischof für die Bundeswehr ernannt, 2005 dann von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Augsburg.

Mixa hatte „Watschn“ für Heimkinder eingeräumt

2010 berichteten Medien, Mixa solle einst als Pfarrer im oberbayerischen Schrobenhausen Heimkinder geohrfeigt und Gelder veruntreut haben. Der Streit spitzte sich zu, als Mixa „die eine oder andere Watschn“ einräumte und seinen Rücktritt anbot. Papst Benedikt XVI. nahm das Ersuchen an. Mixa widerrief daraufhin und wollte persönlich mit dem Kirchenoberhaupt reden. Sein Bischofsamt bekam er gleichwohl nicht zurück. Heute lebt der 82-jährige Geistliche zurückgezogen in Gunzenheim nördlich von Donauwörth im schwäbischen Landkreis Donau-Ries.

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