Dominique Hopfenzitz zu anstehenden Herausforderungen

„Das machen wir gemeinsam!“ Kirche und Caritas müssen kooperieren

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Die Herausforderungen für Kirche und Caritas sind groß. Nur mit vereinten Kräften können sie erfolgreich angegangen werden, kommentiert Dominique Hopfenzitz, Caritasvorstand im Bistum Münster.

Die verfasste Kirche und die verbandliche Caritas stehen in vielen Bereichen vor enormen Herausforderungen. Beispielhaft stehen hier geringere Finanzen, der spürbare Arbeitskräftemangel und die zukünftige Begleitung freiwillig Engagierter.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen, werden enge Kooperationen und Vernetzungen auf allen Ebenen wichtiger. Getreu dem Motto des Deutschen Caritasverbandes zum 125. Jubiläum: „Das machen wir gemeinsam!“

Als Dienstgeber attraktiv sein

Der Autor
Dominique Hopfenzitz ist seit August 2022 Vorstand und Diözesancaritasdirektor beim Caritasverband für die Diözese Münster.

Gemeinsam sind wir Kirche. Gemeinsame Strategien und Wege sind nicht nur notwendig wegen der vier kirchlichen Hauptaufgaben Diakonia, Verkündung, Liturgie und Gemeinschaft durch Teilhabe, sondern auch, da die Kirchengemeinden die Mehrheit der Mitglieder in den örtlichen Caritasverbänden bilden. Auch sind viele Pfarreien Gesellschafter von Krankenhäusern, Pflege-, Jugendhilfe- und sonstigen karitativen Einrichtungen.

Allein bei der Bindung und Findung von Mitarbeitenden könnten gemeinsame Kraftanstrengungen, Vernetzungen und Kooperationen gut wirken, da diese Herausforderungen das tägliche Arbeiten aller tangieren. Wir müssen uns die Fragen stellen, welche ausschlaggebenden Rahmenbedingungen wir als Kirche und Caritas selbst setzen können, um als attraktive Dienstgeber in einer pluralen Gesellschaft und auf einem Arbeitnehmermarkt sichtbar zu sein.

Lösungen für Arbeitskräftemangel finden

Da es gegen den Arbeitskräftemangel nicht die Lösung gibt, müssen viele Bausteine bewegt werden, um unser Haus zu richten. Insbesondere spielt eine gute Unternehmenskultur eine große Rolle. Hierfür sollten wir unter anderem unsere Leitungskräfte schulen, um gute Teams zu haben.

Die Organisation von Mobilität und Wohnraum für Mitarbeitende sind Bedarfe, die wir gemeinsam gestalten können. Eine verbindliche Zusage an Mitarbeitende für rarer werdende Kita-Plätze könnte ebenso ein Pfund sein, mit dem wir wuchern könnten. Freiwilligendienste gehören gefördert und gezielt eingesetzt. Lotsen für pflegende Angehörige und Pflegeangebote – also all die Dienste, die wir unter dem Dach von Kirche und Caritas aufweisen – sollten unseren Mitarbeitenden als Angebot zur Verfügung stehen. Auch beim Thema Zuwanderung könnte gemeinsam gehandelt werden, um unsere Dienste auch weiterhin anbieten zu können. Denn die Herausforderungen in Kirche und Caritas meistern wir nur gemeinsam.

In unseren Gastkommentaren schildern die Autor:innen ihre persönliche Meinung zu einem selbst gewählten Thema. Sie sind Teil der Kultur von Meinungsvielfalt in unserem Medium und ein Beitrag zu einer Kirche, deren Anliegen es ist, die Zeichen der Zeit zu erkennen.

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