Gemeinschaft in Riesenbeck wächst und wächst

Familienkreis, der 33. - das macht die Kolpingsfamilie so erfolgreich

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Als die Kolpingsfamilie Riesenbeck im Kreis Steinfurt zur Gründung ihres 33. Familienkreises einlud, war das Interesse groß und die Gemeinschaft schnell gebildet. Warum junge Familien Interesse am Austausch haben, erzählen drei junge Mütter.

Der 33. Familienkreis der Kolpingsfamilie Riesenbeck im nördlichen Münsterland war rasch gebildet: Zur Einladung kamen 13 Familien, acht von ihnen bilden nun den 33. Familienkreis, vier weitere gehen in bestehende Familienkreise, und eine Familie überlegt noch, welcher Kreis für sie am besten passt.

„In unseren Familienkreisen kommen Eltern mit ihren Kindern regelmäßig zusammen, um als Gemeinschaft die Freizeit miteinander zu gestalten, sich auszutauschen und Spaß zu haben“, sagt Marlene Gerighausen. Die 34-Jährige leitet in einem Vorstandsteam die 450 Mitglieder starke Kolpingsfamilie Riesenbeck und ist begeistert von dieser Form von Gemeinschaft.

Viele Aktionen mit Kindern

Die Familienkreisarbeit im 7.000 Einwohner zählenden Ort wird von der Kolpingsfamilie getragen, die immer wieder mit Rat und Tat bei der Gründung eines Familienkreises zur Seite steht. Viele Familien sind innerhalb der Kolpingsfamilie aktiv. Auf diese Weise können auch größere Aktionen wie das jährliche Wochenende für alle Familien, der Kolping-Karneval und der Kinder-Karneval kontinuierlich durchgeführt werden.

Marlene Gerighausen macht zusammen mit ihrem Mann sowie den elf und 16 Jahre alten Kindern im 26. Familienkreis mit. „Wenn die ersten Kinder da sind, stellt sich die Frage, ob ein Familienkreis sinnvoll sein kann. Bei uns war das so“, sagt sie.

Freundeskreis erweitert sich

Sie selbst stamme aus dem Nachbarort Hopsten und sei zu ihrem Mann nach Riesenbeck gezogen. Als sie bei Kolping eintrat und in einem Familienkreis Anschluss fand, habe sie schnell den halben Ort kennengelernt. Und die Riesenbecker kannten Marlene Gerighausen bald so gut, dass sie in das Vorstands-Leitungsteam der Kolpingsfamilie gewählt wurde.

Im 27. Familienkreis macht Julia Eveslage mit. Die 38-jährige Mutter von drei Kindern – sie sind sieben, fünf und zwei Jahre alt – sieht in dem Kreis, der meistens aus sechs bis acht Familien mit fast gleichaltrigen Kindern besteht – eine Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und Gemeinsames zu unternehmen. Das habe sie als Zugezogene sehr positiv erlebt.

Zugezogene werden heimisch

Julia Eveslage stammt aus Wallenhorst im Landkreis Osnabrück, ihr Mann aus Dinklage in Landkreis Vechta. Als die junge Familie nach Riesenbeck zog, stand die Frage im Raum: Wie integrieren wir uns? Im Internet suchte Julia Eveslage nach Angeboten und fand dort Hinweise zu den Familienkreisen. „Der Einstieg klappte gut. Wir fanden schnell neue Freunde. Alle vier bis sechs Wochen machen wir etwas zusammen – ab und zu mit Kindern, gelegentlich auch ohne sie. Langweilig wird’s nie.“

Dass sich immer wieder neue Familienkreise bilden, kommt nicht von ungefähr, sagt Marlene Gerighausen. Es gebe Hinweise in den Kindertageseinrichtungen, darunter im Kolping-Kindergarten Regenbogenwald, in der Kita-App, Ankündigungen im örtlichen Kolping-Magazin und in den Pfarrnachrichten von Kirche+Leben.

Beispiel einer einladenden Kirche

„Werbung gehört dazu. Alle sollen wissen, was wir machen“, sagt die Kolping-Vorsitzende. Mitmachen könnten alle, die Konfession spiele keine Rolle. Ihr Mann sei evangelisch und mit Begeisterung dabei. „Wir schätzen die einladende Kirche und die weltoffene Kolping-Idee“, sagt Marlene Gerighausen.

In den 1. Familienkreis regelrecht hinein geboren wurde Vera Siering. Die 37-jährige Mutter von drei Kindern im Alter von zwei, vier und sieben Jahren macht im 28. Familienkreis mit, dem neun Familien angehören.

Gründung des ersten Familienkreises 1986

Ihre Eltern gründeten 1986 mit anderen den ersten Familienkreis der Riesenbecker Kolpingsfamilie. Er besteht bis heute. „Meine Eltern treffen sich nach wie vor regelmäßig in diesem Kreis und unternehmen viel. Ich schätze diese Art von Freizeitgestaltung und Freundschaft. Für die Kinder ist das eine tolle Sache“, sagt die Riesenbeckerin.

Vera Siering schätzt den gegenseitigen vertrauensvollen Austausch in der Gruppe. Es gebe Frauen-Abende, Väter-Treffen, gemeinsame Ausflüge, Lagerfeuer-Abende, Turnhallen-Tage und vieles mehr, sagt sie.

Zeit für das Abenteuer Familie

Immer wieder beliebt sind die Familientage und die dreitägigen Familienwochenenden, sagt Marlene Gerighausen. Und sie weiß auch, warum das so ist: „Einfach einmal rauskommen! Manchmal ist der Alltag so eng, dass wir uns, ob groß oder klein, nach Freiräumen sehnen, nach Weite, nach neuen Wegen. Manchmal wünschen wir uns mehr Zeit, um uns in das Abenteuer Familie zu stürzen.“

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