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Der frühere Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke ist tot. Er starb im Alter von 81 Jahren in Hamburg. Der Theologe studierte unter anderem in Münster und leitete dort das Niels-Stensen-Kolleg.
Der frühere Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke ist tot. Er starb am Dienstag im Alter von 81 Jahren in Hamburg, wie das dortige Erzbistum mitteilte. Jaschke war von Januar 1989 bis zu seinem Wechsel in den Ruhestand im Oktober 2016 Weihbischof in der Hansestadt.
Durch seine zahlreichen Medienauftritte erlangte er auch bundesweite Bekanntheit. Besonders nach der Aufdeckung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche im Jahr 2010 war er gefragter Gesprächspartner in zahlreichen Talkshows.
Heße über Jaschke: „Meinungsstark, mit einer klaren Haltung“
Laut dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße hat sich Jaschke außerordentlich um die katholische Kirche verdient gemacht. „Meinungsstark, mit einer klaren Haltung und ohne Berührungsängste hat Weihbischof Jaschke der Kirche in der Öffentlichkeit ein Gesicht gegeben, und das weit über Norddeutschland hinaus.“
Jaschke wurde am 29. September 1941 im oberschlesischen Beuthen geboren. Nach der Vertreibung siedelte sich seine Familie 1945 im niedersächsischen Bückeburg an. Auf das Theologie- und Philosophie-Studium in Frankfurt und Münster folgte 1967 die Priesterweihe. 1974 promovierte er in Regensburg bei Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI. Bis 1983 leitete der Theologe das Niels-Stensen-Kolleg in Münster, anschließend war er Pfarrer in Quakenbrück.
Jaschke war Weihbischof von 1989 bis 2016
1989 wurde Jaschke in Osnabrück zum Bischof geweiht und als Weihbischof in Hamburg eingeführt. Die Hansestadt zählte bis zur Gründung des Erzbistums Hamburg 1995 noch zum Bistum Osnabrück. In der Deutschen Bischofskonferenz gehörte Jaschke den Kommissionen für Pastoral, Ökumene und Weltkirche an und leitete die Unterkommission für den interreligiösen Dialog. Zudem war er für Bundespolizei und Bundesgrenzschutz zuständig. 2009 wurde er als Vertreter der katholischen Kirche in den Rat der „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ berufen.
Im Ruhestand lebte Jaschke weiterhin in Hamburg. Er trat nur noch selten öffentlich auf und musste sich auch einer Operation an der Aorta unterziehen.