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Die Malteser im Bistum Münster haben zwei „Herzenswünsche-Krankenwagen“ in Dienst gestellt. Schwerkranken Menschen sollen damit noch einmal Sehnsüchte erfüllt werden.
Was für ein Segen! Diözesancaritasdirektor Christian Schmitt hat zwei neue Krankentransporter der Malteser im Bistum Münster geweiht. Die werden künftig helfen, die Sehnsüchte von Menschen mit lebensverkürzenden Erkrankungen zu erfüllen. Denn die „Herzenswünsche-Krankenwagen“ werden die Patienten an Orte, zu Veranstaltungen oder zu Freunden bringen – dorthin, wohin sie sich vor ihrem Tod noch einmal sehnen.
„Auch sterbende Menschen sind lebende Menschen“, sagte Schmitt, der auch Diözesanseelsorger der Malteser ist. „Die letzte Phase des Lebens ist Leben – eine Phase, in der oft noch einmal ganz Entscheidendes für das Leben geschieht.“ Er dankte den vielen Helfern des Projektes für ihren Einsatz in einem „kostbaren und wichtigen Dienst“.
Bereits 25 „Wunsch-Fahrten“
Insgesamt engagieren sich etwa 80 Ehrenamtliche in der Organisation der Fahrten, der Begleitung der Patienten und ihrer Angehörigen sowie in der Pflege und Versorgung der Kranken. Das Projekt wird allein von Spenden finanziert. In den vergangenen drei Jahren konnten mit herkömmlichen Krankenwagen bereits 25 „Herzens-Wünsche“ erfüllt werden. Mit den zwei neuen Autos soll diese Zahl künftig gesteigert werden können. Sie sind speziell für die Anforderungen der Wunsch-Fahrten ausgestattet, erfüllen die medizinischen Ansprüche und bieten den wichtigen Komfort für diese Reisen. In Kevelaer und Münster stationiert, stehen sie den Menschen im gesamten Bistum zur Verfügung.
Die ehrenamtlichen Kräfte werden von geschulten Rettungssanitätern, Ärzten, Palliativmedizinern und anderen Einsatzkräften ebenfalls ehrenamtlich begleitet. „Sie alle sind echte Wünsche-Erfüller mit Herz“, nannte sie die Diözesanleiterin der Malteser, Gabrielle von Schierstaedt. „Von Wünschen, die am Ende des Lebens eine besondere Bedeutung bekommen.“
Strahlende Augen der Fahrgäste als Belohnung
Franz Hellmann konnte bereits einige Fahrten begleiten und fühlt sich jedes Mal selbst beschenkt. „Wenn ich von so einer Fahrt abends nach Hause komme, hatte ich einen schönen Tag“, sagte der Rentner aus Warendorf. „Wenn sie in die Augen der Fahrgäste schauen und das Ganze dort so emotionsreich sehen, dann ist das wie Weihnachten.“
Jede Fahrt ist dabei eine Besondere, sagt Hellmann. Wie auch die im vergangenen Dezember: Da fuhr der „Herzenswünsche-Krankenwagen“ eine alte Dame gar nicht so weit. „Es ging zu ihrer Tochter, um noch einmal Weihnachtsplätzchen zu backen – das war für sie ein absolutes Erlebnis.“ Für die Helfer auch. Bekamen sie doch eine Kostprobe des „besonders leckeren Gebäcks“. So ein Moment hat bei ihm „enorme Spuren“ hinterlassen.
Themenjahr Palliative Kultur
Die Segnung der Krankenwagen fand auch im Rahmen des Caritas-Themenjahres zur Palliativen Kultur statt. Ziel dieses Projektes ist es, auf die palliativmedizinischen und hospizmedizinischen Bedürfnisse von schwerkranken Menschen aufmerksam zu machen.