Bistum Münster: Er prägte Generationen von Studierenden

Fundamentaltheologe Hermann Josef Pottmeyer gestorben

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Der renommierte Fundamentaltheologe Hermann Josef Pottmeyer ist am 12. Juni im Alter von 89 Jahren gestorben. Das teilte das Bischöfliche Generalvikariat Münster mit. Das Requiem für den Verstorbenen ist am 21. Juni um 11.30 Uhr in der Liebfrauenkirche, Bocholt. Die Beisetzung erfolgt um 13.30 Uhr auf dortigen Friedhof in der Familiengruft.

Der langjährige Professor an der Ruhr-Universität in Bochum stammte aus Bocholt und lebte zuletzt in Münster, wo er vor allem in der Herz-Jesu-Kirche als Priester tätig war. Pottmeyer galt als einer der bedeutendsten Fundamentaltheologen allemal in Deutschland und hat sich einen Namen nicht zuletzt als Experte für die theologische Lehre von der Kirche, für das Papsttum sowie für das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) und dessen Wirkung gemacht.

Bistum Münster: Generationen von Studierenden geprägt

Pottmeyer war zudem in zahlreichen Gremien tätig, so etwa als Mitglied der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz, als Berater für das Zentralkomitee der deutschen Katholiken, im Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen sowie in der päpstlichen Internationalen Theologenkommission. 2017 hielt er überdies während der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda den Festvortrag zu deren 150-Jahr-Jubiläum.

Das Bistum Münster würdigte ihn als einen Hochschullehrer, der Generationen von Studierenden und Doktoranden geprägt habe: "Den Sinngehalt des überlieferten Glaubens hat er mit hoher Sensibilität für die Themen der Zeit aus eigener, bodenständiger Gläubigkeit heraus und in Loyalität zur Kirche vermittelt, gedeutet und gelebt", heißt es in der von Bischof Felix Genn unterzeichneten Todesanzeige der Diözese. Pottmeyer und seine wissenschafltichen Leistungen hätten weit über die Grenzen des Bistums hinaus "Anerkennung und Respekt" genossen.

Wer war Hermann Josef Pottmeyer?

Nach seiner Priesterweihe 1960 und dem sich anschließenden Studium in Rom war Hermann Josef Pottmeyer zunächst Kaplan in St. Pankratius Emsdetten. 1966 wurde er Assistent an der Katholischen Theologischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. 1974 wurde er dort zum Dozenten ernannt. Im gleichen Jahr erhielt er die Professur für Fundamentaltheologie an der Ruhr-Universität Bochum. Als Wissenschaftlicher Beirat wurde Pottmeyer 1980 ernannt.

Von 1991 bis 1992 übernahm er eine Gastprofessur an der Universität Notre Dame, Indiana/USA. Die Johannes-Quasten-Medaille wurde ihm im Jahr 1991 überreicht. Von 1992 bis 2003 war er Mitglied der Internationalen Theologischen Kommission, Rom. Den Ehrendoktortitel der Theologischen Fakultät der Päpstlicher Akademie Krakau/Polen erhielt er im Jahr 1998. Seine Emeritierung als Professor für Fundamentaltheologie der Ruhr-Universität Bochum erfolgte im Jahr 1999.

Von 2000 bis 2001 übernahm Pottmeyer nochmals die Gastprofessur an der Universität Notre Dame, Indiana/USA und im Jahr 2001 erhielt er die Ernennung zum Päpstlichen Ehrenprälaten. Die theologische Fakultät Paderborn verlieh ihm im Oktober 2020 ebenfalls die Ehrendoktorwürde.

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