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Münsters Generalvikar Norbert Köster hat in einer Stellungnahme seine Kritik an einem Leserbrief von Pfarrer Markus Dördelmann aus Steinfurt bekräftigt und näher erläutert. Dördelmann hatte sich in der Steinfurter Ausgabe der „Westfälischen Nachrichten“ kritisch zum Umgang mit der Familie der nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking (CDU) umd zum politischen Verfahren in der Angelegenheit geäußert. Daraufhin hatten sich Mandatsträger der Grünen um den Bundestagsabgeordneten Friedrich Ostendorff in einem Offenen Brief an den Generalvikar gewandt. Dieser antwortete anschließend in einem kurzen Brief an die Grünen.
Nun erklärte Köster erneut, die Kritik der Grünen könne er gut verstehen. Damit habe er aber keinerlei parteipolitische Positionierung zugunsten der Umweltpartei vornehmen wollen. Für ein solches Missverständnis habe er keinen Anhaltspunkt gegeben. „Schon gar nicht habe ich mich in der Antwort an Herrn Ostendorff in die Diskussionen über die Tierhaltung auf dem Hof Schulze Föcking eingemischt oder mich gar generell zu Fragen der konventionellen Landwirtschaft bzw. Tierhaltung oder der Situation vor Ort geäußert“, stellte Köster klar.
„Weder Auftrag noch Anliegen der Kirche“
Seine Einschätzung habe sich darauf bezogen, dass durch den Leserbrief in dieser Form und zu diesem Zeitpunkt der Eindruck erweckt werden müsse, dass sich Pfarrer Dördelmann in den Bundestagswahlkampf einmische, teilte der Generalvikar mit. „Das ist aber weder Auftrag noch Anliegen der Kirche“, erklärte Köster. Die Abgeordneten der Grünen hatten in dem Offenen Brief geschrieben, sie hielten es „für äußerst fragwürdig, wenn ein Geistlicher zu einem solchen Zeitpunkt auf diese Weise politische Prozesse bewertet“. Diese Einschätzung teile er, betonte Köster dazu. Der Generalvikar des Bistums Münster war unter anderem auf der Facebook-Seite von „Kirche+Leben“ heftig kritisiert worden.