200 Unternehmer diskutierten im Franz-Hitze-Haus

Genn: Wirtschaft muss den Menschen dienen

200 Teilnehmer waren zum Unternehmertreffen nach Münster gekommen. Thomas Sternberg sagte, die Kirche habe immer den Anspruch gehabt, sich zu ethischen Grundsätzen zu äußern.

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„Nach kirchlicher Vorstellung muss die Wirtschaft in erster Linie dem Menschen dienen“, betonte Bischof Felix Genn beim Unternehmertreffen im Franz-Hitze-Haus in Münster. Der Bischof hatte zu dem Treffen unter dem Thema „Zum Verhältnis Kirche – Wirtschaft“ eingeladen, wie die Bischöfliche Pressestelle am Mittwoch mitteilte.

Vielleicht trage die oft selektive Wahrnehmung kirchlicher Stellungnahmen zu dem manchmal schwierigen Verhältnis von Kirche und Staat bei, meinte Genn zu den 200 Zuhörern und relativierte in seiner Begrüßung die viel diskutierte Papst-Äußerung „Diese Wirtschaft tötet“: Papst Franziskus habe damit eine bestimmte Form von Wirtschaft kritisiert und dies vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen in Argentinien getan.

 

Müller: Kirche soll neue Arbeitsmodelle begleiten

 

In der anschließenden lebhaften Diskussion sagte ZdK-Präsident Thomas Sternberg, die Kirche habe immer den Anspruch gehabt, sich zu ethischen Grundsätzen zu äußern. Deren Umsetzung aber sei denjenigen zu überlassen, die dafür kompetent seien.

Generalvikar Norbert Köster erklärte, als Seelsorger habe er „Entmenschlichung“ in der Wirtschaft ebenso erlebt wie Menschen, die keinen Anschluss ans Wirtschaftsleben hätten. Dem widersprach Hildegard Müller, Vorstandsmitglied von RWE, teilweise: Statt von Entmenschlichung zu sprechen, solle die Kirche realistisch neue Arbeitsmodelle begleiten.

Einig waren sich die Diskutierenden darin, dass die soziale Marktwirtschaft ein Wertegerüst für wirtschaftliches Handeln biete. Es müsse aber ermöglicht werden, dass alle Menschen daran teilhaben könnten.

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