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Nach Meinung des Jesuiten Hans Zollner könnte Papst Franziskus entschiedener gegen Missbrauch in der Kirche vorgehen. Als Beispiel nannte er eine Berücksichtigung von Betroffenen im kirchlichen Prozessrecht. Der Deutsche leitet das Nachfolge-Institut des Kinderschutzzentrums an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom.
Nach Meinung des Leiters des Instituts für Safeguarding an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, Hans Zollner, könnte Papst Franziskus noch entschiedener gegen Missbrauch von Minderjährigen in der Kirche vorgehen. "Aus unserer Sicht, also aus der Sicht der westeuropäischen sowie angelsächsischen Länder, bräuchte es viel mehr Konsequenz bei der Einforderung dessen, was durch die Gesetze schon möglich ist", sagte Zollner der "Welt am Sonntag".
Der Papst könnte auch größere Rechtssicherheit schaffen und den Betroffenen einen Platz im Prozessrecht des Vatikan verschaffen, fügte der Jesuit hinzu.
Zollner: Papst hat steile Lernkurve hinter sich
Franziskus gehöre zwar einer anderen Generation an, und andere Themen seien für ihn zentraler. Aber der Pontifex habe Fehler zugegeben und die Aufarbeitung des Missbrauchs zu einem zentralen Thema der Kirche gemacht. "Er sagt selbst, dass er eine steile Lernkurve hinter sich hat", so der Geistliche.
Zollner leitet das Institut für Safeguarding in Rom, das im Oktober eröffnet wurde. Es ging aus dem katholischen Kinderschutzzentrum (CCP) hervor, das der Psychologe und Theologe vor 10 Jahren, am 1. Januar 2012, nach dem Bekanntwerden zahlreicher Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche in Deutschland gegründet hatte.