Ökumenisches Angebot im Sommer

Kirche am Strand: Neuer Zuhör-Strandkorb lädt in Tossens zum Gespräch

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In dem ökumenischen Projekt der Urlauberseelsorge in der Ferienregion Butjadingen können sich Urlauber alles von der Seele reden. Start ist am 5. Juni.

Einfach nur reden, über Gott und die Welt, die Seele ausschütten. Gerade im Urlaub ist dafür die Offenheit groß. „Da ploppen Themen auf, für die sonst oft nicht die Zeit ist“, weiß Christoph Richter aus seiner Erfahrung als Verantwortlicher der katholischen Urlauberseelsorge in Butjadingen, etwa in Tossens.

Am Strand dort organisiert der Diakon der St.-Willehad-Pfarrei Nordenham (Landkreis Wesermarsch) in diesem Jahr ein neues ökumenisch organisiertes Angebot mit. In dessen Zentrum: zwei besondere Strandkörbe. Darin stehen vor allen Dingen ehrenamtliche Vertreter der beiden Kirchen zu festen Zeiten während der Feriensaison für Gespräche zur Verfügung. „Zuhör-Korb“ lautet der Name des Projekts.

Alles von der Seele reden

„Wir möchten, dass Menschen sehen, dass Kirche mehr ist und kann als das, was klassischerweise von ihr erwartet wird“, sagt Christoph Richter. „Wir wollen vermitteln, dass wir als Kirche ansprechbar sind.“ Auch im Urlaub am Strand.

Die beiden Strandkörbe dafür sollen sich farblich von den üblichen abheben und mit Strandfähnchen als kirchliches Angebot besonders gekennzeichnet werden. „An drei Tagen die Woche für jeweils vier Stunden sollen dort Zuhörer für Interessierte bereitstehen“, erklärt Pastor Dietmar Reumann-Claßen. Der evangelische Seelsorger aus Blexen hat das Projekt gemeinsam mit Christoph Richter ins Rollen gebracht.

Nah bei den Leuten

Der Friesenstrand in Tossens eigne sich besonders gut als Standort, sagt er. „Dort ist richtig viel los, mit Campingplatz und Spielplatz nebenan“. „Da bieten wir einen Ort, an dem man sich mal etwas von der Seele reden kann.“ Und immer sei jemand da zum Zuhören.

Der evangelische Pastor sieht ähnlich wie der katholische Diakon in dem Projekt die besondere Chance, „dass wir bei den Leuten sein können. Dass wir da sind, wo sie sind.“ Normalerweise bereite die Urlauberseelsorge Angebote vor und lade dazu ein. „Mit dem Zuhör-Korb gehen wir dorthin, wo sie sind.“ Dietmar Reumann-Claßen ist gespannt, wie das angenommen wird und mit welchen Themen die Menschen kommen.

Mittwochs, donnerstags und freitags

Die Strandkörbe sollen immer mittwochs, donnerstags und freitags besetzt sein, von 12 bis 16 Uhr. In der Hauptsache werden ehrenamtliche Helferinnen und Helfer dort als „Zuhörerinnen und Zuhörer“ zur Verfügung stehen. Hauptamtliche, etwa Pfarrer Karl Jasbinschek, Pfarrer Michael Kenkel oder Diakon Christoph Richter ergänzen das Team. „Für besondere Situationen oder schwierige Gespräche werden hauptamtliche Seelsorger aber im Hintergrund in Rufbereitschaft bleiben“, erklärt Christoph Richter.

Die Suche nach Ehrenamtlichen für das Projekt sei recht erfolgreich gewesen, sagt der Diakon. „Mehr als 20 Leute machen mit.“ Die Interessierten werden vorher auf die Aufgabe vorbereitet. Das Ganze soll starten am 5. Juni und bis in den August laufen, während der Hauptsaison, wenn die meisten Touristen vor Ort sind.

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