Themenwoche "Neue Diakone im Bistum Münster" (3)

Markus Lammers wird Diakon: „In mir hat immer etwas gebrannt“

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Zehn Männer werden am 13. November im Dom in Münster vom emeritierten Weihbischof Dieter Geerlings zu Ständigen Diakonen mit Zivilberuf geweiht. Auf Kirche-und-Leben.de stellen wir einige Kandidaten im Porträt vor. Heute Markus Lammers aus Laer-Holthausen.

„In mir hat immer etwas gebrannt.“ Lange konnte sich Markus Lammers nicht erklären, welches innere Feuer ihn umtreibt. Doch im Laufe der Zeit wurde dem 49-Jährigen klar, wie wichtig ihm sein Glaube ist. „Ich fühle mich zum Dienst für die Menschen berufen“, fasst es der Kaufmännische Angestellte zusammen.

Markus Lammers ist in Holthausen aufgewachsen. „Ich habe die klassische katholische Karriere durchlaufen“, schaut er mit einem Lächeln auf seine Kindheit und Jugend zurück. Er war Messdiener und später in der Leiterrunde Messdienerausbilder. Den letzten Schubs, sich für die Diakonenausbildung anzumelden, gab ihm sein früherer Heimatpfarrer Pfarrer Johannes Gospos: „Er hat zu mir gesagt: Mach es.“

Küsterdienst musste er aufgeben

Kirche-und-Leben.de überträgt die Diakonenweihe am Sonntag ab 14.30 Uhr live.

Der kirchliche Dienst war schon damals für Markus Lammers bekanntes Terrain: Seit elf Jahren übernimmt er den Küsterdienst in der St.-Marien-Kirche in Holthausen. Eine Aufgabe, die ihm immer viel Freude gemacht hat, die er aber vor der Weihe aufgeben musste: „Meine Frau Anja macht den Küsterdienst, den wir uns bislang geteilt haben, weiter.“

Sie und die beiden erwachsenen Kinder haben Markus Lammers bei der Ausbildung zum Ständigen Diakon den Rücken freigehalten. „Sie mussten oft auf mich verzichten“, ist er ihnen für die Unterstützung dankbar. So hatte er unter anderem Zeit für das Theologie-Studium im Würzburger Fernkurs, das ebenso eine Voraussetzung für die Weihe ist wie ein Sozialpraktikum.

Taufen, beerdigen, trauen

Fünf Jahre lang nahm Lammers an der Ausbildung im Institut für Diakonat und Pastorale Dienste (IDP) des in Münster teil. An jeweils einem Kurswochenende im Monat wurden unter anderem diakonische, geistliche und pastorale Themen aufgegriffen. Die Kandidaten lernten, wie man eine Predigt aufbaut, wie man Gespräche führt und mit der Bibel arbeitet – und welche Dienste Diakone in liturgischen Feiern übernehmen. Vor allem die Gemeinschaft mit den anderen angehenden Diakonen im Bewerberkreis hat ihm viel gegeben: „Wir sind eine tolle Truppe.“ Auch die Frauen der Weihekandidaten waren zu den Treffen eingeladen.

In seiner Heimatpfarrei Heilige Brüder Ewaldi wird der Familienvater künftig nach Absprache mit Pfarrer Andreas Ullrich und dem übrigen Seelsorgeteam taufen, beerdigen und bei Trauungen assistieren. Und er wird in Gottesdiensten predigen: „Alles Weitere findet sich.“ Er möchte langsam in das Diakonenamt hineinwachsen, sehen, was neben Familie und Beruf zeitlich geht, und vor allem möchte er niemandem Aufgaben wegnehmen. Viele Ehrenamtliche seien in der Pfarrei sehr engagiert.

Sich in seinen eigenen Glauben zu vertiefen, sich einzulassen auf Gott, das hat den 49-Jährigen persönlich bereichert, sagt er: „Die Weihe selbst ist für mich noch mal eine Stärkung für meinen Dienst.“ In der Laerer Pfarrei wird Markus Lammers offiziell am ersten Advent, 27. November, im Hochamt um 10.30 Uhr als Diakon eingeführt.

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