Festgottesdienst für Bischof aus Peru am 16. Juni in Riesenbeck

Norbert Strotmann feiert 25-jähriges Bischofsjubiläum

Norbert Strotmann ist Bischof des Bistums Chosica im Osten Limas, der Hauptstadt von Peru. Er stammt aus Riesenbeck im Kreis Steinfurt. Dort feiert er auch sein Bischofsjubiläum. Geweiht wurde er vor 25 Jahren.

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Am 16. Juni feiert Bischof Norbert Strotmann sein Silbernes Bischofsjubiläum mit seiner Heimatgemeinde St. Kalixtus in Hörstel-Riesenbeck. Der Kirchenchor wird die Festmesse um 16.45 Uhr, an der auch Bischof Felix Genn teilnehmen wird, mit einer Bruckner-Messe musikalisch begleiten.

Am 6. Januar 1993 wurde der Herz-Jesu-Priester von Papst Johannes Paul II. zum Bischof geweiht und zunächst als Weihbischof in Lima eingesetzt, wo er bereits als Priester wirkte. Verständlich, dass die Heimatgemeinde stolz auf „ihren Sohn“ war. Seine Schwester Eva-Maria Strotmann organisierte kurzfristig über ihren Vetter Willi Völkert, der in Riesenbeck ein Busunternehmen führte, eine Busfahrt in die Heilige Stadt Rom, die für alle Teilnehmer zu einem besonderen Erlebnis wurde.

 

Erinnerung an die Bischofsweihe in Rom

 

Francis Kroll, seit Kindesbeinen mit den Geschwistern befreundet, berichtet über diese besondere Reise: „Das beherrschende Thema der ersten Tage im neuen Jahr 1993 war die Bischofsweihe von Pater Dr. Norbert Strotmann, einem Sohn der St.-Kalixtus-Gemeinde Riesenbeck. Daher ließen es sich 60 Riesenbecker, unter ihnen auch Angehörige des neuen Bischofs und Pfarrer Bernhard Exler, nicht nehmen, bei diesem bedeutenden Ereignis in Rom dabei zu sein.“ Am Tag der Erscheinung des Herrn hieß es für die Teilnehmer in Rom, früh aufzustehen, wie sich Francis Kroll erinnert.

Pünktlich um 9 Uhr zogen damals 91 Bischöfe, 24 Kardinäle, weitere Priester und elf Bischofskandidaten mit Papst Johannes Paul II. in die hell erstrahlte Peterskirche ein. Drei Chöre untermalten die feierliche Handlung. Papst Johannes Paul II. habe den Festgottesdienst mit dem Gedanken an den Gang der Heiligen Drei Könige eröffnet, die dem Stern zur Krippe folgten. Auch die neuen Bischöfe seien wie die Magier aus dem Orient dem einen Stern gefolgt, dem Stern der Stimme des Herzens, dem Stern der Gemeinschaft der Apostolischen Kirche, habe der Papst gesagt.

 

Kirchenchor aus Riesenbeck singt im Petersdom

 

Nach dem Evangelium fand die feierliche Zeremonie der Bischofsweihe statt, für die Riesenbecker ein einmaliges Erlebnis, begleitet von der Handauflegung und Überreichung der sichtbaren Zeichen eines Bischofs wie Mitra und Bischofsstab. Mit dem jubelnden „Halleluja“ von Händel endete der Festgottesdienst.

„Für die Familie Strotmann, darunter auch seine betagte Mutter, war die folgende Privataudienz mit dem Heiligen Vater ein Höhepunkt gewesen“, sagt die Riesenbeckerin.

Wie sich Francis Kroll weiter erinnert, brachten die Riesenbecker ihrem Norbert ein Ständchen und überreichten 62 rote Rosen, die Pfarrer Exler zu dem Ausspruch verleiteten: „Ärgere dich nicht, dass die Rosen Dornen tragen, sondern freue dich, dass die Dornen Rosen tragen!“

 

Rote Rosen als Geschenk

 

Der 71-jährige Strotmann lebt seit seiner Studienzeit in Peru, wo er 1973 zum Priester geweiht wurde. 1992 wurde der Ordensgeistliche von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof im Erzbistum Lima bestellt. 1997 ernannte ihn der Papst zum ersten Bischof der neu gegründeten Diözese Chosica ernannt, welche die östlichen Stadtteile der peruanischen Hauptstadt Lima umfasst.

In der lateinamerikanischen Bischofskonferenz ist Strotmann im Bereich Kultur und Erziehung für die Höhere Bildung der vielen katholischen Universitäten in Lateinamerika mitzuständig.

 

Von Armut geprägtes Bistum Chosica

 

Im von Armut geprägten Bistum Chosica leben rund 1,5 Millionen Menschen. Auch deshalb versucht Strotmann, hierzulande Spenden zusammenzutragen. „Ohne Unterstützung geht es nicht“, sagte er bei einem seiner letzten Besuche. „Denn ich muss die Kosten für die gesamte Diözesanstruktur allein aufbringen.“

70 Prozent der Katholiken sind aus den Andenprovinzen zugewandert. Die Armut ist groß. Die meisten haben keine gesicherte Arbeit und halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser.

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