Anzeige
Einen Geistlichen, dem sexuell grenzverletzendes Verhalten vorgeworfen worden war, lehnten Gemeindemitglieder in Oberhausen als neuen Pfarrer ab. Nun lenkt Bischof Franz-Josef Overbeck ein.
Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck zieht eine umstrittene Personalentscheidung zurück: Ein Priester, dem sexuell grenzverletzendes Verhalten vorgeworfen worden war, wird anders als zunächst geplant doch nicht Pfarrer in der katholischen Gemeinde St. Clemens in Oberhausen-Sterkrade, teilt das Ruhrbistum mit. Nachdem Teile der Pfarreimitglieder sich besorgt über einen Einsatz des Geistlichen geäußert hätten, erscheine eine Tätigkeit weder der Pfarrei noch dem Geistlichen zumutbar.
Der Priester war im März 2023 von einer leitenden Funktion in einer anderen Stadt entbunden worden. Das staatsanwaltliche und das kirchenrechtliche Ermittlungsverfahren ergaben keine Hinweise auf strafbare Handlungen und wurden laut Bistum jeweils eingestellt. Auch habe der Priester die Auflage Overbecks erfüllt, in einem begleitenden Prozess sein Verhalten kritisch zu reflektieren.
Priester sollte am 1. Februar in Oberhausen beginnen
In Gesprächen mit dem Pastoralteam, dem Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand war laut Bistum der Einsatz des Geistlichen besprochen worden, der ab 1. Februar geplant war. Es sei auch beraten worden, wer den Geistlichen in der Wiedereingliederungsphase begleiten sollte. Nach den kritischen Einwänden fehlten nun aber die Voraussetzungen für einen Einsatz.