Namensänderung soll Missverständnissen vorbeugen

Papst Franziskus: Kein „Vatikanisches Geheimarchiv“ mehr

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Auf Wunsch von Papst Franziskus wird das „Vatikanische Geheimarchiv“ in „Vatikanisches Apostolisches Archiv“ umbenannt. Der bisherige Name sei oft falsch verstanden worden.

Auf Wunsch von Papst Franziskus wird das „Vatikanische Geheimarchiv“ in „Vatikanisches Apostolisches Archiv“ umbenannt. Der bisherige Name sei oft falsch verstanden worden und habe teils negative Assoziationen hervorgerufen, heißt es in einem entsprechenden Papsterlass. Der Vatikan veröffentlichte das sogenannte Motu Proprio „L'esperienza storica“ (Die geschichtliche Erfahrung) am Montag. An Struktur und Beschaffenheit des Archivs ändert sich demnach nichts.

Die ursprüngliche lateinische Bezeichnung „secretum“ sei ein Verweis auf die Privatbibliothek der Päpste gewesen. Dies sei heute aber vielen Menschen nicht mehr bewusst. Auch in einigen kulturell bedeutsamen Institutionen habe sich das Vorurteil verbreitet, es gehe um Verborgenes, zu dem nur wenigen Zugang gewährt werde. Beim Vatikan-Archiv sei aber das Gegenteil der Fall, so Franziskus. Er verweist auch auf die von ihm verfügte Öffnung der Archive zur Amtszeit Pius' XII. (1939-1958). Die entsprechenden Dokumente sollen am 2. März für die Forschung zugänglich gemacht werden.

 

Eines der größten Archive Europas

 

Der neue Name betone die enge Verbindung des Heiligen Stuhls mit dem Archiv, heißt es in dem Erlass. Das Vatikan-Archiv gilt als eines der größten und bedeutendsten weltweit. Es umfasst rund 85 Regalkilometer Dokumente aus fast allen Kulturkreisen der Welt.

Das historische Archiv der Päpste hieß zunächst „Archivum Novum“ (neues Archiv) und später „Archivum Apostolicum“ (Apostolisches Archiv). Der Name „Archivum Secretum“ (Geheimarchiv) entstand um das Jahr 1646. Erstmals für Wissenschaftler aus aller Welt geöffnet wurde das Archiv 1881. Zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert stellten Archivare des Vatikan Gelehrten bereits päpstliche Dokumente in Kopie zur Verfügung.

In dem Papsterlass vom Montag wird unter anderen der deutsche Philosoph Gottfried Wilhelm von Leibniz zitiert. Er schrieb 1702, das Vatikan-Archiv könne sich auf gewisse Weise als „Zentralarchiv Europas“ verstehen.

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