Treffen mit Indigenen und mit politisch Verantwortlichen

Papst greift in Peru Korruption und Umweltzerstörung an

Nach dem Besuch in Chile hat Papst Franziskus seine Reise in Peru fortgesetzt. Dort forderte er, mehr gegen Raubbau an der Natur, gegen Menschenhandel und Korruption zu tun. Zudem traf er Vertreter der Amazonas-Völker.

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Nach dem Besuch in Chile hat Papst Franziskus seine Reise in Peru fortgesetzt. Dort forderte er die Verantwortlichen auf, mehr gegen Raubbau an der Natur, gegen Menschenhandel und Korruption zu tun.

In einer Rede vor Regierungsmitgliedern, Diplomaten und Vertretern des öffentlichen Lebens in Lima drängte er darauf, „die Menschen und Völker vor Ort als vollwertige Gesprächspartner zu hören“. Der Papst warnte in diesem Zusammenhang vor illegalem Bergbau, Umweltverschmutzung, Sklaverei und Kriminalität.

 

Weg zwischen Ausbeutung und überzogenem Umweltschutz

 

Als eine „oft subtile Form der Umweltverschmutzung“ bezeichnete er die Korruption. Dieses Virus habe viele Völker Lateinamerikas befallen. Korruption sei vermeidbar; dafür brauche es den Einsatz aller. Gerade die Vergabe von Konzessionen zur Rohstoffgewinnung in Peru erfolgt oft nach undurchsichtigen Kriterien.

An den Beginn seiner Peru-Reise hatte Franziskus die Begegnung mit Vertretern von Amazonas-Völkern gestellt. In Puerto Maldonado prangerte er die zunehmende Ausbeutung der Region an. Vor rund 4.000 Vertretern von über 20 Volksgruppen warb er für einen Weg zwischen rücksichtsloser Ausbeutung von Bodenschätzen und überzogenem Umweltschutz. Letzterer mache die Lebensräume der Amazonas-Völker zu einer Art Naturmuseum, in dem Menschen nicht mehr leben dürften.

 

Sorge um die Amazonas-Völker

 

Politik und Wirtschaft müssten die Menschen als Dialogpartner ernst nehmen, mahnte der Papst. Dies brauche Rahmenbedingungen wie Schulen, wo die Jugend der Amazonas-Völker lernen könne, modernen Herausforderungen gerecht zu werden, und zugleich ihre angestammte Kultur vermittelt bekomme.

Der Papst versicherte den Ureinwohnern, die Kirche stehe an ihrer Seite. Dafür habe er für 2019 eine Amazonas-Synode nach Rom einberufen. Beim Besuch eines Kinderheims forderte der Papst junge Indigene auf, sich zu qualifizieren und die Gesellschaft mitzugestalten: „Wir brauchen euch als Motor – und zur Kurskorrektur.“

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