Mit der Gemeinde nicht mittendrin, aber voll dabei

Pfarrer aus Cloppenburg bucht komplettes Hotel für Katholikentag

120 Kilometer sind es von Cloppenburg nach Münster. Zu viel, um jeden Tag vom 9. bis zum 13. Mai zum Katholikentag zu pendeln. Das brachte den Cloppenburger Pfarrer Bernd Strickmann auf eine außergewöhnliche Idee.

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Die Idee kam Pfarrer Bernd Strickmann, als er nach einer privaten Feier morgens im Parkhotel aufwachte: Nah an Münster und noch näher am Bahnhof – das Nordwalder Hotel wäre ein ideales Übernachtungsquartier für den Katholikentag. Der ehemalige Pfarrer von Nordwalde ist aktuell in St. Andreas in Cloppenburg im niedersächsischen Teil des Bistums Münster eigesetzt. Spontan reservierte er alle elf Zimmer. Das war vor mehr als einem Jahr. Inzwischen sind die Zimmer fast komplett an die Besucher aus dem Oldenburger Münsterland vergeben.

Weil in Münster längst alle Quartiere ausgebucht waren, hatte sich Strickmann gar nicht erst um eine mögliche Unterkunft in der Domstadt bemüht: „Um täglich zu fahren, sind die 120 Kilometer nach Cloppenburg allerdings ein bisschen zu weit.“ An das verdutzte Gesicht des Nordwalder Hotelbetreibers erinnert er sich noch gut. Dass jemand gleich das komplette Haus blockt, kommt eben eher selten vor.

 

In 21 Minuten nach Münster

 

Etwas abseits des katholischen Trubels zu übernachten, hat für den Pfarrer Vorteile: „So haben wir abends oder beim Frühstück Gelegenheit, uns als Gruppe in Ruhe über Erlebtes oder Geplantes auszutauschen.“

Zum Bahnhof ist es nur ein Katzensprung. Wer wann welchen Zug nach Münster nimmt, kann jeder Cloppenburger selbst entscheiden. Ein- bis zweimal pro Stunde fährt die Bahn von Nordwalde in exakt 21 Minuten zum Katholikentag. Außerdem halten die Busse in Richtung Münster direkt gegenüber. „Ideal für uns“, sagt Strickmann. Das ÖPNV-Ticket ist für Katholikentags-Dauerkartenbesitzer inklusive.

 

„Luftmatratze muss nicht mehr sein“

 

Fast sieben Jahre nach seinem Weggang aus St. Dionysius hat Strickmann noch private Kontakte in seine ehemalige Pfarrei. Er ist gespannt und neugierig, wie viele bekannte Gesichter er auf dem Weg in die Domstadt im Zug treffen wird.

Denn natürlich wird auch der Pfarrer selbst ein Zimmer im Parkhotel beziehen: „Die Luftmatratze auf dem Sporthallenboden muss nicht mehr sein.“

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