Mit Administrator Weihbischof Rolf Steinhäuser am 18. November

Sexueller Missbrauch: Erstmals Bußgottesdienst im Kölner Dom

  • Im Zug der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt lädt das Erzbistum Köln erstmals zu einem Bußgottesdienst ein.
  • Ihn leitet der Übergangsverwalter der Diözese, Weihbischof Rolf Steinhäuser, am 18. November um 11 Uhr im Kölner Dom.
  • Der Gottesdienst war lange gefordert, aber wegen der Querelen in der Missbrauchs-Aufarbeitung bisher zurückgestellt worden.

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Im Zug der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt lädt das Erzbistum Köln erstmals zu einem Bußgottesdienst ein. Ihn leitet der Übergangsverwalter der Diözese, Weihbischof Rolf Steinhäuser, am 18. November um 11 Uhr im Kölner Dom, teilt der Betroffenenbeirat der Erzdiözese mit.

Die Laienvertretung, der Diözesanrat, hatte eine solche Feier seit Längerem gefordert. Sie sei wegen der Querelen um die Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum und der "medialen Lage" zunächst aufgeschoben, hieß es im Sommer.

 

Es gab bereits Bußgottesdienste - zum Beispiel im Vatikan

 

In Deutschland hatte erstmals 2010 Bischof Franz-Josef Bode einen Bußgottesdienst im Osnabrücker Dom gehalten, bei dem er symbolisch um Vergebung für die Missbrauchsfälle in seinem Bistum bat. 2019 hatte es zum Abschluss des Anti-Missbrauchsgipfels im Vatikan eine solche Feier mit dem Papst, Bischöfen und Ordensoberen aus der ganzen Welt gegeben.

Der Kölner Betroffenenbeirat begrüßte, dass das Erzbistum einer Anregung von Papst Franziskus folge, jährlich einen Gedenktag für Opfer sexuellen Missbrauchs zu begehen. Kein Tag sei dafür besser geeignet als der 18. November, der "Europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch", sagte Sprecher Peter Bringmann-Henselder.

 

Die Krise in Köln

 

Im Erzbistum Köln hat vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen zu einer Vertrauenskrise geführt. Erzbischof Rainer Maria Woelki befindet sich derzeit in einer Auszeit. Franziskus erklärte nach einer Untersuchung, Woelki habe "große Fehler" in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen. Der Kardinal betonte, er wolle nach der Auszeit am Aschermittwoch wieder seinen Dienst aufnehmen. Bis dahin steht Steinhäuser an der Spitze des Erzbistums.

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