Integrationspreis wird am 24. Januar vergeben

Stadt zeichnet Flüchtlingshilfe der Caritas in Gronau aus

Anzeige

Die Stadt Gronau zeichnet am 24. Januar den Caritas-Fachdienst für Integration und Migration für dessen außerordentliche Verdienste aus. Hier eine Übersicht, was die Mitarbeiter in der Flüchtlingshilfe leisten.  

„Wir bekommen den Preis für unsere Arbeit für ein Willkommen und ein gutes Miteinander der Menschen in Gronau“, sagt Dieter Homann vom Fachdienst für Integration und Migration des Caritasverbands für die Dekanate Ahaus und Vreden. Zusammen mit seiner Kollegin Annegret Lemken wird Homann stellvertretend für alle Mitarbeiter des Fachdienstes am 24. Januar den Integrationspreis der Stadt Gronau entgegennehmen. Die Ehrung nimmt Bürgermeisterin Sonja Jürgens (SPD) vor.

„Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können sie das Gesicht der Welt verändern.“ Dieses afrikanische Sprichwort beweist sich immer wieder bei sehr unterschiedlichen Tätigkeiten und Aktionen des Caritas-Fachdienstes für Integration und Migration. „Ist die Hauptaufgabe auch die Beratung, Begleitung und Betreuung von Menschen mit Fluchthintergrund, so widmen wir uns seit einigen Jahren auch der Kultur der Akzeptanz, des Willkommens, der Integration“, sagt Homann.

 

„Begegnung und Kennenlernen als wichtigstes Instrument“

 

Dabei könne es nicht darum gehen, die wenigen Menschen zu erreichen, „die den Stammtischparolen über Menschen auf der Flucht hinterherlaufen und Hetze gegen unsere neuen Nachbarn verbreiten“, meint der Caritas-Mitarbeiter. Es müsse auch nicht darum gehen, die Menschen zu erreichen, die sich schon in vorbildlicher Weise in der Willkommenskultur engagieren.

Mehr als 500 Flüchtlingsfamilien und Einheimische kamen bei einem Sommerfest im Ökumenischen Kirchengarten Oase zusammen. | Foto: CaritasverbandMehr als 500 Flüchtlingsfamilien und Einheimische kamen bei einem Sommerfest im Ökumenischen Kirchengarten Oase zusammen. | Foto: Caritasverband

„Als wichtige Zielgruppe gelten die Menschen, die die Situation von Flüchtlingen aus den Nachrichten, vielleicht sogar aus der eigenen Nachbarschaft kennen, aber aus unterschiedlichen Gründen keine Berührungspunkte haben“, erklärt Homann. Die Begegnung der Menschen und das Kennenlernen seien das wichtigste Instrument, um zu einem Miteinander und Füreinander zu finden. So zeigt die Erfahrung aus sehr unterschiedlichen Tätigkeiten des Fachdienstes, dass die Begegnung der Menschen Ängste und Vorbehalte aufbricht und dass die Begegnung der Menschen kulturelle Vielfalt als Bereicherung erleben lässt.

 

Ausflüge, Sommerfeste, gemeinsamer Sport

 

Eine ganz besondere Aktion war das Welcome-Dinner, bei dem Gronauer Familien Menschen mit Fluchthintergrund zum Abendessen eingeladen hatten. Bei einem Auswertungstreffen brachte es ein junger Mann aus Guinea mit folgenden Worten auf den Punkt: „Und plötzlich war da das Gefühl, als würden wir uns schon lange kennen.“

Zu den Angeboten und Aktionen des Fachdienstes gehören gemeinsame Ausflüge, Sommerfeste, Adventsfeiern, Nachbarschaftsfeste, ein Welcome-Grillen und der gemeinsame Sport. „Oft wird beklagt, dass das ehrenamtliche Engagement gerade bei jungen Menschen, mehr und mehr nachlässt“, sagt Homann. Doch seine Erfahrungen zeigten, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene über konkrete Aktionen begeistern ließen und gern bereit seien, sich zu engagieren.

Wie Homann sagt, waren die Aktionen nicht ohne Zuschüsse und Spenden möglich. Untersützung erhielt der Fachdienst unter anderem vom Bistum Münster und vom Land Nord­rhein-Westfalen, aber auch von Einzel- und Firmenspenden. „Aber es müssen nicht immer die großen Aktionen im Umgang mit unseren neuen Nachbarn sein. Ein freundliches Lächeln und ein kurzer Gruß kosten nichts und sind doch unbezahlbar.“

Anzeige