Geschwister-Fritz-Stiftung stellt sich vor

Stiftung unterstützt Restaurierung kirchlicher Kunstschätze

Viele religiöse Kostbarkeiten aus 1.200 Jahren sind in den Kirchen des Bistums Münster erhalten. Um ihr „Weiterleben“ für künftige Generationen zu sichern, braucht es Mittel für Pflege und Restaurierung. Die Geschwister-Fritz-Stiftung geht mit gutem Beispiel voran.

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Zahlreiche Kunstwerke auch im kirchlichen Raum sind durch Nutzung, aber auch durch klimatische Bedingungen in den Kirchen geschädigt und bedürfen in regelmäßigen Abständen der fachgerechten Restaurierung. „Im Bistum Münster hat sich eine besonders große Anzahl von Kunstwerken erhalten. Viele davon sind von internationalem Rang und bilden Höhepunkte der Kunst- und Religionsgeschichte“, sagt Professor Johann Michael Fritz aus Münster.

Zusammen mit seiner Schwester Andrea Gabriele Fritz hat der langjährige Museumskonservator und Professor für Kunstgeschichte 2009 die Geschwister-Fritz-Stiftung „Ornamenta ecclesiae conservanda“ („Die Kunstwerke in den Kirchen müssen erhalten werden“) gegründet. Im Kachelzimmer des St.-Paulus-Doms in Münster stellten die Gründungsstifter zusammen mit Diözesankonservator Udo Grote und Sigrid Karliczek von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz den Stiftungszweck und einige neue Publikationen über restaurierte Werke vor.

 

Geld für Restaurierungen

 

„Wir möchten mit der Stiftung dazu beitragen, Goldschmiedewerke, Paramente, Gemälde, Skulpturen und liturgische Geräte für ihre weitere liturgische Verwendung zu bewahren“, sagt Johann Michael Fritz. Dazu seien finanzielle Mittel für die Pflege und Restaurierung notwendig. Ein weiteres Ziel der Stiftung sei es, bei jungen Theologen und Kunsthistorikern die Kenntnis von liturgischer Funktion und geschichtlicher Bedeutung zu fördern. Aus diesem Grund unterstütze die Stiftung ebenso Vorträge, Veranstaltungen und Publikationen.

Eine neue Veröffentlichung stellt ein großes Gemälde mit der seltenen Darstellung von Christus und der Samariterin am Jakobsbrunnen (nach Johannes 4,4-30) vor. Es ist ein Werk des bedeutenden niederländischen Malers Abraham Bloemaert (1566-1651), der auch als „Vater der Utrechter Malerschule“ bezeichnet wird. Zusammen mit dem Altar-Aufbau von 1696 wurde es aus dem Besitz der Kapelle des Priesterseminars im niederländischen Amersfoort 1957 versteigert und konnte für die St.-Lambertus-Kirche in Ascheberg erworben werden.

 

Berühmtes Gemälde in Ascheberg

 

Udo Grote erkannte vor einigen Jahren das Gemälde als Werk des berühmten Malers und veranlasste daraufhin die Restaurierung durch das Bistum Münster und die Pfarrei. An den Kosten beteiligte sich die Geschwister-Fritz-Stiftung. „Dank der Restaurierung wurde der hohe theologische, künstlerische und historische Rang wieder eindrucksvoll sichtbar“, sagt Grote.

Eine weitere Publikation beschäftigt sich dem Wirken englischer „Kunstschutzoffiziere“ in den Nachkriegsjahren in Deutschland. Ein Ansprechpartner war dabei Rolf Fritz, der Vater von Johann und Andrea Fritz. Er war von 1936 bis 1966 Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte der Stadt Dortmund gewesen. Viele Kunstwerke waren seinerzeit auf Schloss Cappenberg untergebracht, das dank der britischen Offiziere als Ausstellungsraum genutzt werden konnte.

 

Arbeit der Stiftung wird dokumentiert

 

Ein weitere in Druck befindliche Arbeit stellt sieben mit Hilfe der Stiftung restaurierte Kunstwerke im Bistum Münster vor. Darunter sind liturgische Gewänder aus dem 15. und 16. Jahrhundert, Gemälde von Peter Paul Rubens, Abraham Bloemaert und Andreas Aschenbach, ein Messkelch auf dem 15. Jahrhundert und das mit Juwelen geschmückte Festkleid des Gnadenbilds von Telgte.

Während des Treffens würdigte Generalvikar Norbert Köster das Engagement der Stifter. „Die Stiftung leistet einen wertvollen Beitrag, Kunstwerke zu erhalten.“ Das Bistum sei froh über die finanzielle Zuwendung, ohne die viele Arbeiten zum Erhalt der Kirchenschätze nicht durchgeführt werden könnten.

Wer die Geschwister-Fritz-Stiftung unterstützen möchte, erhält über die Abteilung Kunstpflege im Bischöflichen Generalvikariat weitere Informationen: Tel. 0251 / 495-274.

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