Bode, Marx, Wilmer und Feige äußern sich zur Frauen-Frage

Mehr Macht für Frauen in der Kirche fordern vier deutsche Bischöfe

  • Mehr Macht und Einfluss für Frauen in der katholischen Kirche fordern vier deutsche Diözesanbischöfe.
  • Die Bischöfe Bode, Marx, Wilmer und Feige äußern sich in dem neuen Buch von Schwester Philippa Rath und Pfarrer Burkhard Hose.
  • Auch das Thema Frauenweihe schneiden sie wenigstens an.

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Vier deutsche Diözesanbischöfe fordern mehr Macht und Einfluss für Frauen in der katholischen Kirche. Man müsse zunächst „alles ausloten, was schon möglich ist und was ohne großen theologischen und kirchenrechtlichen Aufwand möglich wäre", schreibt der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode, in einem am Montag im Herder Verlag erschienenen Buch. Bode fügt hinzu: „Aber es braucht auch die Perspektive immer größerer Leitungsverantwortung für Frauen und die Teilhabe an allen Diensten und Ämtern.“

Es bestehe „die theologische und spirituelle Notwendigkeit, Kirche auch sakramental stärker durch Frauen prägen zu lassen“ und „Frauen mehr und tiefer an den Entscheidungen der Kirche partizipieren zu lassen“. Bode äußert sich im Buch „Frauen ins Amt! Männer der Kirche solidarisieren sich“, das von der Rüdesheimer Benediktinerin Philippa Rath und dem Würzburger Hochschulpfarrer Burkhard Hose herausgegeben wird und 102 Erfahrungsberichte von Kirchen-Männern enthält.

Kardinal Marx spricht von fremder Welt

Heiner Wilmer (Hildesheim), Franz-Josef Bode (Osnabrück), Reinhard Marx (München) und Gerhard Feige (Magdaburg) (v.l.) fordern mehr Macht und Einfluss für Frauen in der katholischen Kirche. | Fotos: Michael Bönte, Bistum Osnabrück
Die Bischöfe Heiner Wilmer (Hildesheim), Franz-Josef Bode (Osnabrück), Reinhard Marx (München) und Gerhard Feige (Magdaburg) (v.l.) fordern mehr Macht und Einfluss für Frauen in der katholischen Kirche. | Fotos: Michael Bönte, Bistum Osnabrück

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx schreibt, er könne sich „für die Zukunft schwer vorstellen, dass wir eine ‚Synodale Kirche‘ entwickeln, in der Männer und Frauen gemeinsam arbeiten, beraten, diskutieren und am Schluss nur ein Kreis von Bischöfen Entscheidungen trifft“. Marx fügt hinzu: „Ich empfinde es zunehmend als ‚fremde Welt‘, ja als eine für viele Menschen immer merkwürdigere ‚Sonderwelt‘, die sich in Bischofskonferenzen, in der Kurie in Rom, aber auch in Priesterseminaren zeigt.“ Er sehe dort heute stärker als früher „ein Defizit: ein Fehlen des aktiven Mittuns, Beratens und auch Entscheidens von Frauen“.

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer betont, in der Kirchengeschichte habe es viele herausragende Frauen gegeben. „Dennoch wurden und werden Frauen auch heute noch zu wenig gehört, haben zu wenig Einfluss und Autorität. Uns allen entgehen damit lebenswichtige und lebensspendende Charismen“, so Wilmer.

Bischof Feige stellt die Ämterfrage

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige schreibt, eine Weihe von Frauen rigoros abzulehnen, überzeuge viele Menschen nicht mehr. Die Gleichberechtigung von Frauen in modernen Gesellschaften und die „Besinnung auf ihre ebenbürtigen Charismen“ forderten die Kirche heraus, „dem auch in der Ämterfrage einen angemessenen Ausdruck zu verleihen“. Feige fügt hinzu: „Vor einiger Zeit hätte ich das so noch nicht denken können.“

Das Buch „Frauen ins Amt! Männer der Kirche solidarisieren sich.“ vom Verlag Herder ist über unseren Partner Dialogversand zu beziehen. Telefonische Bestellungen sind unter der Nummer 0251/4839-210 möglich.

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