Kirche+Leben Lexikon

Was ist eine Fahrzeugsegnung?

Sommerzeit - Reisezeit. Viele starten mit dem eigenen Pkw, dem Motorrad oder auch mit dem Fahrrad in die hoffentlich "schönsten Wochen des Jahres".

Anzeige

Sommerzeit - Reisezeit. Viele starten mit dem eigenen Pkw, dem Motorrad oder auch mit dem Fahrrad in die hoffentlich „schönsten Wochen des Jahres“. Vor den großen Sommerferien werden die fahrbaren Untersätze für die langen Strecken Richtung Berge oder Meer präpariert; nicht wenige Fahrzeugbesitzer lassen auch ihr Vehikel in einer Werkstatt durchchecken.

Einen „Service“ ganz anderer Art bieten vor der großen Reisewelle viele Gemeinden im Bistum Münster an: Nach den Messen am letzten Sonntag vor Ferienbeginn finden Fahrzeugsegnungen auf den Kirchplätzen statt. Ob vor der Mutterkirche des Bistums Münster, dem münsterischen St.-Paulus-Dom, oder den zahlreichen Dorfkirchen des Münsterlandes, am Niederrhein und Oldenburger Land.

Schnell kommt die Frage auf: Kann man überhaupt ein Auto segnen, zumal dies doch zur Verschmutzung der Umwelt beiträgt? Domkapitular Walter Böcker verneint dies vehement. „Wir segnen kein Blech, sondern die Fahrer und Nutzer der Autos, Motorräder und Fahrräder.“ Im Gebet und Segen wird nach den Worten des Priesters der Schutz Gottes auf die Menschen herabgerufen.

Segensgebet bei der Fahrzeugsegnung
Herr und Gott, wir stehen vor deinem Angesicht und rufen zu dir. Segne diese Fahrzeuge und beschütze alle vor Unglück und Schaden, die sie in Beruf und Freizeit benützen. Gib, dass wir im Straßenverkehr allezeit verantwortungsbewusst bleiben; mach uns rücksichtsvoll und hilfsbereit. Lass uns in allem, was wir tun, deine Zeugen sein. Das gewähre uns durch Christus, unseren Herrn. Amen.

„Die Hand Gottes liegt auf uns - das ist für mich ein schönes Bild aus dem Alten Testament für den Segen“, erläutert Böcker, der frühere Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat in Münster.

Zwar sei dieser Segen keine Versicherung oder gar Garantie, nicht zu verunglücken, aber ein Zeichen für einen Glauben, den der Christ mit seinen Sinnen erfahren könne. Es gehe auch nicht um Magie, sondern um die Überzeugung, „dass Gott mit uns ist“.

Wichtig ist Böcker zudem ein anderer Aspekt der Fahrzeugsegnung: „Bei dieser Feier geht es letztlich auch um eine Selbstverpflichtung der Verkehrsteilnehmer, sich rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst auf den Straßen zu verhalten.“ Nur dann sei die Bitte um den Segen für das Fahrzeug und dessen Nutzer glaubhaft.

Anzeige