Anzeige
Der Laie im kirchlichen Sinn ist der getaufte Christ, der nicht zur Hierarchie und zum Ordensstand gehört.
Der Laie (griech. laos = Volk) im kirchlichen Sinn ist der getaufte Christ, der nicht zur Hierarchie und zum Ordensstand gehört. Laien nehmen aufgrund der Taufe und Firmung teil am gemeinsamen Priestertum (1 Ptr 2,9), am priesterlichen, prophetischen und königlichen Amt Christi, die Geistlichen dagegen aufgrund ihrer Weihe. Das besondere Priestertum und das allen Getauften gemeinsame Priestertum gehören zusammen und bedingen sich gegenseitig.
Die urchristliche Gemeinde verstand sich im Widerspruch zur Welt, aus der sie auserwählt war, um als Volk Gottes Zeugnis für das Evangelium abzulegen. Das Bewusstsein der Gemeinsamkeit und der Zugehörigkeit zum Volk Gottes stand vor aller Differenzierung durch Kirchenordnungen oder Dienstämter.
Erst als das Christentum zur privilegierten Staatsreligion im römischen Reich wurde, stand das Wort Laie bald im Gegensatz zu dem aus dem Volk für das Volk herausgenommenen Kleriker.
Die wichtigste Aufgabe der Laien ist es, in der Welt Zeugnis vom Evangelium zu geben (in Familie, Gesellschaft, Politik und Kultur). Damit sie dem gerecht werden können, haben sie nach dem Kirchenrecht Anspruch auf die Unterweisung in der kirchlichen Lehre.
Laien können auch in verschiedenen Bereichen des Apostolats mitwirken, in der Pfarrei, in der Diözese und in der Gesamtkirche. Durch rechtmäßige Beauftragung können ihnen kirchliche Ämter, Dienste und Aufgaben von der zuständigen kirchlichen Autorität übertragen werden: z. B. in der Verkündigung, durch Predigt, Katechese und Religionsunterricht (Missio canonica); als Theologieprofessoren und als Mitarbeiter der bischöflichen Kurie (Ordinariat).
Laien werden aufgrund ihres kirchlichen Auftrags und durch die Übertragung von Verantwortung offiziell im Namen der Kirche tätig.