Abschied von St. Marien in Kevelaer

Weihbischof Lohmann: Kirche nicht kaputt reden

In seiner Abschiedspredigt als Pfarrer von St. Marien in Kevelaer hat sich Weihbischof Rolf Lohmann für mehr positives Denken ausgesprochen: „Die, die immer von Dunkelheit und Untergang reden, dürfen nicht das Sagen haben“, forderte er.

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Die Frohe Botschaft habe Leuchtkraft, selbst in Zeiten, in denen man vor Terror und Gewalt zu kapitulieren drohe, betonte Weihbischof Rolf Lohmann am Sonntag (10. September)  in der Marienbasilika in Kevelaer.

Die Worte „Ihr seid das Licht der Welt“ aus dem Matthäus-Evangelium (Mt 5,14) hatte der Weihbischof in den Mittelpunkt seiner Abschiedspredigt gestellt. Nach sechs Jahren geht es für den 54-Jährigen nach Xanten. Gemeindemitglieder, Abordnungen von Vereinen und Verbänden, Vertreter von Orden und zahlreiche Wegbegleiter sorgten für eine eine voll besetzte Basilika.

 

Evangelium im Alltag zum Leuchten bringen

 

Zugleich mahnte der Weihbischof, dass die Christen nicht immer nur über die Probleme der Kirche reden sollten. Die Frohe Botschaft könne nicht glaubhaft verkündet werden, „wenn uns nichts Besseres einfällt, als die Kirche dunkel und kaputt zu reden“. Und auch, wenn es einige Menschen immer wieder proklamieren würden: „Wir sind in der Kirche noch lange nicht am Ende. Doch die, die immer von Dunkelheit und Untergang reden, dürfen nicht das Sagen haben“, forderte Lohmann eindringlich. Entsprechend dankbar sei er für alle Menschen, die in den vergangenen Jahren als „Leuchtzeichen“ gewirkt hätten, erklärte der Weihbischof.

Er nannte exemplarisch das karitative Engagement an vielen Stellen in der Pfarrei. Davon hänge „die Glaubwürdigkeit unseres Tuns“ ab. „Wo die Botschaft verstanden wird, wird das Evangelium im Alltag zum Leuchten gebracht“, sagte Lohmann.

 

Lohmann: „Bringt Schwung in diesen Apparat“

 

Zudem ermutigte er die Jugend, sich in der Kirche zu engagieren, so wie er es oft erlebt habe. „Die Dynamik im Leben und Denken der Jugendlichen ist für die Kirche wichtig und tut uns gut“, erklärte der Weihbischof. „Es steht uns nicht gut an, als alte Moraltante aufzutreten. Die Frohe Botschaft will Leben in Fülle und nicht in Enge und Verkrampftheit.“ Direkt an die Jugendlichen gerichtet, sagte er: „Bringt Schwung in diesen manchmal etwas verkrusteten Apparat und sagt, was ihr denkt.“ Dazu fordere auch Papst Franziskus auf: „Macht reichlich Gebrauch davon.“

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