Streit mit Schwangerenberatungsverein

Woelki: Beratungsscheine von Donum Vitae inakzeptabel

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat das vom Schwangerenberatungsverein Donum Vitae praktizierte Ausstellen von Beratungsscheinen für eine mögliche straflose Abtreibung als inakzeptabel bezeichnet.

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Kardinal Rainer Maria Woelki hat das vom Schwangerenberatungsverein Donum Vitae praktizierte Ausstellen von Beratungsscheinen als inakzeptabel bezeichnet. „Donum Vitae ist ein privater Verein, der in der ihm eigenen Weise berät. Er ist nicht kirchlich anerkannt“, sagte der Kölner Erzbischof am Freitag der „Kölnischen Rundschau“. Das „Esperanza“-Beratungsnetz im Erzbistum Köln stelle ehemalige Mitarbeiterinnen von Donum Vitae ein, „wenn sie aus Überzeugung nicht mehr im staatlichen System mitarbeiten wollen“.

Er werfe dem Verein nicht vor, dass er nicht zugunsten des Lebens berate, so Woelki: „Aber die Ausstellung von Beratungsscheinen können wir als Bischöfe nicht akzeptieren.“

 

Würdigung von Marx – Streit im Erzbistum Köln

 

Donum Vitae (Geschenk des Lebens) wurde 1999 von Laien gegründet, nachdem die katholische Kirche in Deutschland auf päpstliche Weisung aus dem staatlichen System der Konfliktberatung ausgestiegen war. Der Verein gibt auf Wunsch nach Schwangerschaftsberatungen einen Schein aus, der den Zugang zu einer straflosen Abtreibung eröffnet.

In einem Brief an das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hatte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, erstmals offiziell gewürdigt, dass sich Donum Vitae erfolgreich für Lebensschutz einsetze. Beraterinnen der Organisation stehe die bisher untersagte Übernahme in kirchliche Beratungsstellen offen. Dagegen fordert ein interner Brief im Erzbistum Köln, Donum-Vitae-Beschäftigte müssten sich zuvor von ihrer früheren Praxis der Schein-Vergabe distanzieren. Diese Forderung hatte Donum Vitae NRW als inakzeptabel zurückgewiesen.

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