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Bei seiner ersten Sitzung gönnte sich der Diözesanvorstand ein Gläschen Sekt, um auf das Jubiläumsjahr 2019 zum 160-jährigen Bestehen des Kolpingwerkes Diözesanverband Münster anzustoßen. Allerdings in etwas ungewöhnlichem Umfeld: inmitten von 160 Paar gebrauchten Schuhen, die Vorstand und Mitarbeitende der Geschäftsstelle für die bundesweite Kolping-Aktion „Mein Schuh tut gut“ gesammelt hatten. Ungewöhnlich passt ebenso zum Jubiläum, denn wer feiert schon 160 Jahre anstatt das übliche Viertel-Jahrhundert?
Es ist ein Wort von Adolph Kolping, das den Diözesanvorstand motiviert, gesellschaftlich aktiv zu sein: „Die Kirche kann und darf sich von der sozialen Frage nicht zurückziehen.“
Die Ziele des Kolping-Vorstandes
„Dieses Kolping-Zitat mahnt uns, 160 Jahre nach Gründung des Diözesanverbandes Münster in heutiger Zeit der vielen Umbrüche in Familien, Kirchen, Gesellschaftsstrukturen die Kolping-Idee wachzuhalten“, heißt es im Diözesanvorstand. Auch der Wertewandel, die Veränderung des Weltklimas und die Herausforderungen der Globalisierung und weltweiten Migration verlangten nach Antworten aus der katholischen Verbandsarbeit.
Und so steht das Kolpingjahr 2019 ganz in dem Zeichen, auf gesellschaftliche Veränderungsprozesse durch Bewusstseinsbildung und aktive Mitwirkung zu reagieren: „Sich einer starken Gemeinschaft wie dem Kolpingwerk zu versichern, Erlebnisse und Gespräche miteinander zu teilen und Freude am gemeinsamen Tun zu erleben, sind nicht die schlechtesten Wege, sein Umfeld lebenswert zu gestalten“, nennt Diözesanvorsitzender Harold Ries aus Xanten die Ziele des Vorstandes.
Aufruf zu Sozialaktionen
Die symbolische Aktion mit den Schuhen war der Start des Diözesanvorstandes für die Mitmachaktion „160 mal X – mitmachen, mitmischen, miteinander“. Dabei sind Kolpingsfamilien aufgerufen, im Jubiläumsjahr soziale Aktionen mit der Zahl 160 zu verbinden.
Gründung 1859
Die seit 1852 gebildeten Gesellenvereine des Bistums Münster gründeten 1859 einen eigenen Diözesanverband. Ein Grund dafür war, innerhalb der Diözese eine Zusammenarbeit der einzelnen Vereine zu ermöglichen. Am 14. Januar 1859 verfügte der münstersche Bischof Johann Georg Müller die Gründung des Diözesanverbandes Münster der katholischen Gesellenvereine. In einem Brief an Adolph Kolping dankte der Bischof dem Gesellenvater für sein „segensreiches Wirken“, den Handwerkerstand zu fördern, und versprach, die Gesellenvereine zu fördern. | job
Egal ob 160 Kilometer Sponsoren-Lauf oder mit 160 Menschen zusammen singen, 160 Kindern vorlesen, für 160 Senioren einen Nachmittag gestalten – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Der Vorstand ist sich sicher: Kolpingsfamilien hatten schon immer kreative und pfiffige Ideen, wenn es um das miteinander gehen soll.
Sommerfest und Pilgerfahrt im Jubiläumsjahr
Das Miteinander stärken soll aber auch ein Sommerfest am 10. Mai im Haus und Garten der Kolping-Bildungsstätte in Coesfeld. Informations- und Mitmachstände rund um die vielen Betätigungsfelder im Kolpingwerk informieren die Mitglieder und Gäste.
Die Diözesan-Pilgerfahrt am 30. Juni steht ebenfalls schon fest im Kalender. „Was zählt?“ – unter diesem Wort verbringen Kolpinger aus dem gesamten Bistum einen Tag in Köln. Eine Messe am Grab von Adolph Kolping und Freizeit-Angebote wie eine Rhein-Schiffsfahrt, Führungen bei Lindt-Schokolade oder im Wallraf-Richartz-Museum versprechen einen informativen Tag und „e jotet Jeföhl“.
Theken-Dialoge in allen Regionen des Bistums
Seit jeher versteht sich das Kolpingwerk als gesellschafts-politischer Verband. Mit politischen Veranstaltungen für Kolping-Mandatsträger kommt das Jubiläum auch in alle Regionen des Bistums Münster. Dabei werden Engagierte aus unterschiedlichen Bereichen bei einem lockeren Theken-Dialog „Christliches Engagement in Kirche und Gesellschaft“ zu Wort kommen.
Mitte Februar startete die Region Kleve bereits mit einem Dialog mit Weihbischof Rolf Lohmann und dem SPD-Landtagsabgeordneten René Schneider, der auch Mitglied im Leitungsteam der Kolpingsfamilie Xanten ist. Am 27. März wird die aus Tecklenburg-Brochterbeck stammende Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) in Saerbeck im Kreis Steinfurt zu Gast sein.