Begegnung mit „Alone“-Filmemachern zu sensiblem Thema

200 Firmlinge aus Münster kommen zum „FirmFilmFestival“ ins Kino

  • Rund 200 Firmlinge aus dem Stadtdekanat Münster kamen zum „FirmFilmFestival“ ins Cineplex.
  • Auf dem Programm standen zunächst fünf Kurzfilme verschiedener Genres.
  • Der Hauptfilm „Belfast“ befasst sich mit dem Bürgerkrieg in der gleichnamigen Stadt in den 1960er Jahren.

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Zeit für Kino, Popcorn und Filme mit einer Botschaft: Rund 200 Firmlinge aus dem Stadtdekanat Münster haben sich beim „FirmFilmFestival“ im Cineplex in Münster zusammen mit ihren Katechetinnen und Katecheten zum Nachdenken anregen lassen. Weihbischof Stefan Zekorn begrüßte die Jugendlichen und kam mit ihnen über die Filme ins Gespräch, heißt es in einer Mitteilung der Bischöflichen Pressestelle.

Bereits zum sechsten Mal hatten die Jugendseelsorgekonferenz im Stadtdekanat Münster und das Regionalbüro Ost in Kooperation mit dem Cineplex Münster zu der Veranstaltung im Rahmen der Firmvorbereitung eingeladen. Auf dem Programm standen zunächst fünf Kurzfilme unterschiedlicher Genres, aus denen die Firmlinge ihren Favoriten wählen konnten.

Film „Alone“ erregt Aufmerksamkeit

Weihbischof Stefan Zekorn begrüßte die Jugendlichen des FirmFilmFestivals im Cineplex Münster. | Foto: Ann-Christin Ladermann (pbm)
Weihbischof Stefan Zekorn begrüßte die Jugendlichen des „FirmFilmFestivals“ im Cineplex Münster. | Foto: Ann-Christin Ladermann (pbm)

Rund die Hälfte der Firmlinge setzte den Kurzfilm „Alone“ auf den ersten Platz, der das Thema Suizid aufgreift und in gut fünf Minuten eindrücklich die Geschichte eines Jungen darstellt, der unter einer Psychose leidet. „Man sieht, dass der Film aufwändig produziert wurde“, sagte Greta Berkemeier aus der Pfarrei St. Nikolaus. Aus Sicht der 15-Jährigen hebt sich der Film von den anderen gezeigten Kurzfilmen ab: „Das Thema ist wichtig und der Film erregt Aufmerksamkeit dafür.“

Das Besondere: Die Firmlinge kamen den Machern des Kurzfilms, Amedi Oji und Jakob Bey aus Münster, ganz nah. Beim Filmgespräch berichteten die beiden Jugendlichen von der „Alone“-Produktion, mit der sie bereits einen Filmpreis gewonnen haben. Sie haben nicht nur das Drehbuch geschrieben und Regie geführt, sondern waren auch die Protagonisten in ihrem eigenen Film. „Wir sind vom Kino fasziniert und möchten Geschichten erzählen“, waren sie sich einig. Der Wunsch, ein gesellschaftliches Problem in einem ihrer Filme zu thematisieren, begleitet die beiden Jugendlichen schon länger. „Viele haben sich während der Lockdowns in der Corona-Pandemie alleine gefühlt, sind vielleicht sogar depressiv geworden. Diese Situation hat uns auf die Idee zum Film gebracht“, erzählten Oji und Bey.

„Belfast“ berichtet vom Bürgerkrieg

Auch die anderen vier Kurzfilme erhielten Applaus. Weihbischof Zekorn hatte für den Kurzfilm „The Black Hole“ gestimmt, der zeigt, wie Menschen angesichts von Versuchungen die Kontrolle verlieren können. „Auf humorvolle Art und Weise porträtiert der Kurzfilm, was Versuchung und Habgier mit uns Menschen machen können“, fasste der Weihbischof zusammen.

Der vom Vorbereitungsteam ausgewählte Hauptfilm des „Belfast“ erzählt von der Kindheit eines neunjährigen Jungen im Belfast der 1960er Jahre, Schauplatz ist der Konflikt des drohenden Bürgerkriegs in der gleichnamigen nordirischen Hauptstadt. Die Kindheit von Buddy endet abrupt, als die Spannungen in der Stadt eskalieren. Und während sein in England arbeitender Vater und seine besorgte Mutter die Zukunft der Familie zu sichern versuchen, bleibt dem Jungen nichts anderes übrig, als langsam erwachsen zu werden – und trotzdem die Lebensfreude, das Lachen und seine von Film und Fernsehen beflügelte Fantasie nicht zu verlieren.

„Wir haben uns trotz des Krieges in der Ukraine, der uns alle bewegt, für diesen Hauptfilm entschieden“, erklärte Manuel Niggenaber vom Regionalbüro Ost. „Belfast“ biete so viel mehr als die Geschichte eines religiösen Konfliktes, begründete er die Wahl.

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