Rückendeckung für Erklärung der Bischöfe

AfD: Katholische Großverbände distanzieren sich von der Partei

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Rückenwind aus den großen kirchlichen Verbänden für die Positionierung der Bischöfe zur AfD. Eine aktuelle Umfrage zeigt große Übereinstimmungen. Vielfach gibt es auch schon Unvereinbarkeitsbeschlüsse.

Die großen katholischen Verbände lehnen die AfD klar ab und haben teils bereits Unvereinbarkeitsbeschlüsse gefasst. Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Umfrage des Internetportals katholisch.de. Die gemeinsame Erklärung, in der sich die katholischen Bischöfe im Februar klar gegen die Partei positionierten, stieß unter den Verbänden auf viel Zustimmung.

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sagte dem Portal: „Wir haben uns schon lange kritisch gegenüber der AfD und weiteren rechtsextremen und rechtspopulistischen Parteien positioniert und es freut uns, dass die Bischöfe nun auch deutlich machen, dass christliche Überzeugung und ein Engagement für solche Parteien nicht zusammenpassen.“ Bereits 2016 habe sich der Verband mit einem Beschluss von der AfD und ihrer Jugendorganisation „Junge Alternative“ (JA) distanziert. Eine Mitgliedschaft in einem katholischen Jugendverband und in der AfD/JA hält der BDKJ für unvereinbar.

Katholische Unternehmer grenzen sich von AfD ab

Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) erklärte: „Wie für die deutschen Bischöfe ist das grundgesetzlich verankerte Prinzip der Unantastbarkeit der Menschenwürde auch für den BKU unverhandelbar – unabhängig vom Stand der staatlichen Prüfung der Verfassungskonformität der AfD.“ Der Verband sehe sich deshalb in seiner grundsätzlichen Linie bestärkt, weder mit der Partei Die Linke noch mit der AfD zusammenzuarbeiten.

Der Bundesgeschäftsführer des Familienbunds der Katholiken, Matthias Dantlgraber, sagte: „Für uns ist klar, dass eine Übereinstimmung in einer familienpolitischen Einzelposition kein Argument dafür sein kann, eine Partei zu unterstützen, die in ihrer Gesamtausrichtung aufgrund ihrer Ressentiments, ihrer Fremdenfeindlichkeit und der Duldung völkischen Denkens für uns als Christen nicht wählbar ist.“

Frauenverbände mit Unvereinbarkeitsbeschluss

Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) erklärte, man teile die Grundposition, dass Christsein nicht mit der Wahl oder Mitgliedschaft in einer rassistischen und völkisch-nationalistischen Partei vereinbar sei. Die vermeintlich familienfreundlichen und menschenbejahenden Positionen der Partei entlarvten sich bei näherem Hinsehen als menschenverachtend, rassistisch, nationalistisch und antisemitisch, so die KAB.

Ähnlich äußerten sich auch das Kolpingwerk, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) und der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB): Alle drei haben Unvereinbarkeitsbeschlüsse zur Mitgliedschaft in Verband und AfD. Der Bundesverband der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung (KKV) sagte katholisch.de, dass man eine Überarbeitung der Verbandssatzung anstrebe, um die Unvereinbarkeit einer Mitgliedschaft im KKV mit gleichzeitiger Unterstützung radikaler Parteien und Gruppierungen wie der AfD rechtssicher festzuschreiben.

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