Abstimmungen unter allen Eltern verfehlen nötige Mehrheiten

Alle katholischen Grundschulen in Vechta bleiben katholisch

Keine der fünf katholischen Bekenntnis-Grundschulen in Vechta wird in eine Schule für Schüler aller Bekenntnisse umgewandelt. Die Eltern mussten abstimmen, weil bestimmte Grenzwerte überschritten waren, die das Gesetz vorgibt.

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Keine der fünf katholischen Bekenntnis-Grundschulen in Vechta wird in eine Schule für Schüler aller Bekenntnisse umgewandelt. Das haben Abstimmungen unter den Eltern der jeweiligen Schüler ergeben, deren Ergebnisse jetzt bekannt wurden.

Zwar stimmte an einigen Schulen mehr als die Hälfte der Abstimmenden für eine Umwandlung. Wegen zu geringer Beteiligung wurde die erforderliche Quote von mehr 50 Prozent Zustimmung aller Eltern aber an keiner der katholischen Grundschulen in Vechta erreicht.

 

Warum abgestimmt werden musste

 

Die Abstimmung über Umwandlungen war notwendig geworden, da der Anteil von Kindern anderer Konfession an vier der fünf katholischen Bekenntnis-Grundschulen seit mehr als vier Jahren über 30 Prozent liegt. Die Stadtverwaltung hatte bei einem positiven Votum die Grenzen der Schulbezirke neu ziehen wollen, um so Kinder mit ausländischen Wurzeln anders auf alle Schulen im Stadtgebiet verteilen zu können. Derzeit liegt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund an einer der beiden nicht konfessionell gebundenen Grundschulen bei 85 Prozent.

Katholische und evangelische Bekenntnisschulen sind öffentliche Schulen, die die Kinder aber nach konfessionellen Grundsätzen erziehen und mehrheitlich für Kinder des jeweiligen Bekenntnisses gedacht sind. Bekenntnisschulen in staatlicher Trägerschaft gibt es nur in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg nach damaligen religiösen Verhältnissen der Bevölkerung eingerichtet. In Niedersachsen gilt eine Höchstquote von derzeit 30 Prozent bekenntnisfremder Kindern an Konfessionsschulen; allerdings sieht das Gesetz Ausnahmen vor.

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