Ein Praktikum ebnete den Weg

Aus den Caritas-Werkstätten ins Erzieher-Team - für Fabian ein Traum

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Von der Caritas-Schreinerei in den katholischen Kindergarten – für den 26-jährigen Fabian Schober erfüllt sich dieser Traum. Für den Kindergarten wie für Fabian ein echter Glücksgriff.

Als sie „ihren Fabian“ sehen, sind die Kinder, die gerade auf dem Außengelände des Marien-Kindergartens in Moers-Hochstraß spielen, kaum zu bremsen. Lachend ziehen sie am Ärmel seines Pullis, ergreifen seine Hände und nehmen ihn zur Korbschaukel mit. Michelle Dommen, pädagogische Fachkraft in der „Katzengruppe“, lächelt: „Fabian hier zu haben, ist ein echter Gewinn. Er ist richtig beliebt.“

Drei Tage in der Woche unterstützt Fabian Schober den Kindergarten, jeweils von 8 Uhr bis in den Nachmittag. An den beiden anderen Tagen arbeitet er in der Schreinerei der Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein (CWWN), die Menschen mit Behinderung eine Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen, wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet. „In der Schreinerei macht es mir Spaß, aber ich wollte schon immer ein Praktikum in einem Kindergarten machen“, erzählt der 26-Jährige. Irgendwann nahm er seinen Mut zusammen und sprach seinen Wunsch bei den CWWN an.

Auf dem Weg zum allgemeinen Arbeitsmarkt

Gudrun van der Bloemen betreut dort Menschen auf dem Weg zum allgemeinen Arbeitsmarkt. „Dieser beginnt oftmals zunächst mit einem betriebsintegriertem Arbeitsplatz. Das bedeutet, dass die Beschäftigten zunächst weiterhin über ihre Werkstatt sozialversichert bleiben und dadurch abgesichert sind, aber die Möglichkeit haben, sich in Firmen oder Einrichtungen des allgemeinen Arbeitsmarktes auszuprobieren“, erklärt die Integrationsassistentin der CWWN.

„Wenn sich jemand wie Herr Schober bei uns meldet, dann schauen wir, was möglich ist und zu seinem Profil und Wünschen passt. Dann versuchen wir, erst ein Praktikum zu vermitteln. Das ideale Ziel ist die Vermittlung in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis“, erklärt sie. Es gebe jedoch auch Beschäftigte, die den Rückhalt und die soziale Absicherung durch die Werkstatt nicht aufgeben möchten, bei ihnen könne der betriebsintegrierte Arbeitsplatz auch langfristig angelegt sein, erläutert Gudrun van der Bloemen.

Wie aus Fabian ein geschätzter Mitarbeiter wurde

Auch für Fabian Schober stand zunächst ein Praktikum im September des vergangenen Jahres an. Nervös sei er natürlich gewesen an seinem ersten Tag, erinnert er sich. Aber die Nervosität war schnell verflogen, als er gemeinsam mit der Kindergartenleiterin Sylke Garden zum ersten Mal in die Katzengruppe kam und endlich mit den Kindern arbeiten durfte.

„Er hat sich einfach dazugesetzt und mit den Kindern gespielt“, sagt Sylke Garden. Inzwischen sei aus dem Praktikanten ein geschätzter Mitarbeiter geworden, der aufgrund einer Kooperationsvereinbarung mit den CWWN stundenweise bezahlt wird. „Ich finde das sehr bereichernd für uns, Fabian ist sehr zuverlässig und unterstützt uns nicht nur bei der Arbeit mit den Kindern, sondern zum Beispiel auch, wenn in der Küche mal mit angepackt werden muss“, betont Sylke Garden.

Kirchenvorstand musste Einsatz zustimmen

Es gebe immer mehr soziale Einrichtungen, die sich für entsprechende Kooperationen öffnen, freut sich Gudrun van der Bloemen. Auch in Altenheimen würden inzwischen CWWN-Mitarbeitende einen Arbeitsplatz finden. Eine Hürde sei allerdings oft die Finanzierung, schließlich muss der Stellenplan entsprechend angepasst werden. Erika Török, Leiterin des Kindergartenverbunds, dem auch St. Marien angehört: „Den Ausgaben musste erst der Kirchenvorstand zustimmen und ich bin dankbar, dass der Einsatz von Herrn Schober genehmigt wurde. Das ist aber sicherlich ein Bereich, in dem mit finanzieller Unterstützung noch viel mehr möglich wäre.“

Darüber muss sich Fabian Schober keine Gedanken machen. Für ihn hat sich einfach nur ein Wunsch erfüllt und jede Woche freut er sich aufs Neue, wenn er mittwochs bis freitags in Duisburg-Rheinhausen in den Bus steigt, um nach Hochstraß zu fahren, wo die 57 Kinder kaum erwarten können, endlich wieder mit „ihrem Fabian“ spielen zu dürfen.

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