Familienbischof Heiner Koch empfiehlt Lektüre von „Amoris laetitia“

Bischöfe wollen über Schreiben des Papstes zu Ehe und Familie beraten

Die deutschen Bischöfe wollen nach Auskunft von Berlins Erzbischof Heiner Koch weiter über das Schreiben „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus beraten. Zuletzt hatte es Wirbel über das Dokument gegeben, in dem es unter anderem um wiederverheiratete Geschiedene geht.

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Die deutschen katholischen Bischöfe wollen in den kommenden Wochen weiter über das Schreiben „Amoris laetitia“ von Papst Franziskus zu Ehe und Familie beraten. Das kündigte der Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Berlins Erzbischof Heiner Koch, mit Blick auf das katholische Fest der Heiligen Familie an diesem Freitag an.

Zuletzt hatte es neue Spekulationen über ein mögliches gemeinsames Hirtenwort der Bischöfe zu dem Schreiben gegeben, in dem es unter anderem um die Seelsorge für wiederverheiratete Geschiedene geht.

 

„Lebensnahe und konkrete Hinweise“

 

„Amoris laetitia“ geht allerdings weit über dieses kontroverse Thema hinaus. Koch würdigte das Schreiben als ein Angebot der Orientierung und Reflexion für all jene, „die sich darum bemühen, ihrer Verantwortung in Ehe und Familie gerecht zu werden“.

Heiner Koch, Erzbischof von Berlin und Leiter der Familienkommission der Deutschen Bischofskonferenz. | Foto: Walter Wetzler

Beispielhaft verwies Koch auf Formulierungen wie: „Die Familie muss immer der Ort sein, von dem jemand, der etwas Gutes im Leben erreicht hat, weiß, dass man es dort mit ihm feiern wird.“

Der Familienbischof lobte besonders „die lebensnahen und konkreten Hinweise“, die Franziskus Familien mit auf ihren Weg gebe. Als weiteres Beispiel zitierte Koch den Papst mit den Worten: „In der Familie ist es nötig, drei Worte zu gebrauchen. Ich will es wiederholen. Drei Worte: 'Darf ich?', 'danke' und 'entschuldige'.“

 

Nicht alles passt für alles und jeden

 

Natürlich passe nicht jeder Hinweis „für jede und jeden in der jeweiligen Lebenssituation“, räumte Koch ein. „Aber wer auch immer das Fest der Heiligen Familie zum Anlass nimmt, einmal in 'Amoris laetitia' nachzulesen, wird etwas für sich und die eigene Familie mitnehmen können.“

Das im 19. Jahrhundert entstandene Fest der Heiligen Familie stellt Maria, Josef und Jesus in den Mittelpunkt und will an den Wert familiären Zusammenlebens erinnern. Es wird normalerweise am Sonntag nach Weihnachten gefeiert. Weil in diesem Jahr allerdings das Hochfest der Gottesmutter Maria wie immer am Neujahrstag im liturgischen Kalender steht, wird das Fest der Heiligen Familie bereits am Freitag, 30. Dezember, gefeiert.

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