„Weiter schenken, was Gott mir selbst geschenkt hat“

Bischof Felix Genn weiht Heinrich Thoben und Niklas Belting zu Priestern

Heinrich Thoben und Niklas Belting sind von Bischof Felix Genn zu Priestern geweiht worden. Im voll besetzten St.-Paulus-Dom in Münster sprach der Bischof vom „Geschenk der Weihe“.

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Sie wollen die Botschaft Jesu weitergeben und ihr Leben in den Dienst der katholischen Kirche stellen. In einem feierlichen Gottesdienst hat Münsters Bischof Felix Genn am Pfingstsonntag Heinrich Thoben (56) aus Scharrel und Niklas Belting (28) aus Bocholt zu Priestern geweiht.

Der festliche Gottesdienst im voll besetzten St.-Paulus-Dom stand unter dem biblischen Leitwort „Und der Friede Gottes, der alles verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft Christus Jesus bewahren“ aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper. In seiner Predigt rief Bischof Genn dazu auf, im Leben nicht nur auf Leistung zu setzen: „Kommt es nicht vielmehr darauf an zu schauen, was Geschenk ist...?“ Als ein Beispiel nannte er die Liebe Gottes: „Sie ist umsonst, sie wird uns gratis gegeben.“

 

Kandidaten bekräftigen den Entschluss

 

Bereits in seiner Begrüßung dankte der Bischof den Kandidaten für ihre Bereitschaft zum priesterlichen Dienst. Besonders hieß er ihre Familien, Freunde und Wegbegleiter aus den Heimat- und Diakonatsgemeinden willkommen. „Die ganze Kirche freut sich an diesem Tag, dass es diese Grunderfahrung gibt, die mit dem Pfingstfest verbunden ist“, sagte der Bischof. „Hier bin ich“ – mit diesem Ausruf bekräftigten die beiden Kandidaten nacheinander ihren Entschluss, künftig als Priester am Altar und in der Seelsorge wirken zu wollen.

Auch die Weihe sei ein Geschenk, knüpfte der Bischof an den Gedanken an: „Ich gebe etwas weiter, was ich gar nicht von mir aus habe, sondern was ich selbst empfangen habe.“ Das Entscheidende, sagte der Bischof weiter, „machen wir gar nicht selbst: Gott kommt uns mit seiner Gnade zuvor, er beschenkt.“

 

Genn: „Wir stehen in der zweiten Reihe“

 

In seiner Predigt machte der Bischof Heinrich Thoben und Niklas Belting Mut: „Auf Ihren Schultern liegt nicht die Last der Kirche.“ Der Herr sei ein anderer: „Wir stehen nur in der zweiten Reihe.“ Um dies konkret zu machen, berichtete Genn von einem Mitbruder. Dieser gebe jeden Abend vor dem Zubettgehen seine Pfarrei im Gebet an Gott zurück – nur für die Nacht und für einen geruhsamen Schlaf. Allerdings, räumte der Bischof ehrlicherweise ein, gelinge ihm selbst das nicht immer.

Im Anschluss an die Predigt gaben Heinrich Thoben und Niklas Belting dem Bischof ihr Weiheversprechen. Als Zeichen der Hingabe an Gott streckten sich die Kandidaten auf den Boden, während sie mit der Gemeinde um den Beistand des Heiligen Geistes beteten. Anschließend legten ihnen Bischof Genn sowie zahlreiche Priester aus dem Bistum still die Hände auf. Am Ende der Weihe nahmen die Neupriester vom Bischof Messgewand sowie Hostienschale und Kelch entgegen. Die Pfarrer ihrer Heimatpfarreien halfen zuvor beim Ankleiden.

 

Einsatzstellen stehen fest

 

Die Einsatzstellen der Neupriester stehen bereits fest. Niklas Belting aus Bocholt wird Kaplan in der Oelder Pfarrei St. Johannes. Er war zuletzt als Diakon in St. Antonius in Herten. Heinrich Thoben aus Scharrel wird Kaplan in St. Vitus in Löningen. Er war vor der Weihe Diakon in der Pfarrei St. Franziskus in Münster. Die genauen Termine, zu denen die beiden Männer ihre Stellen antreten, stehen noch nicht fest.

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