Segensfeier für werdende Mütter und Familien in Münster

Darum lassen die Mühlenbrocks ihr doppeltes Glück im Paulusdom segnen

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Wenn am Sonntag werdende Mütter und Familien im Dom in Münster gesegnet werden, bringen die Mühlenbrocks ihr doppeltes Glück mit: Die zweijährige Tochter Pia bekommt Zwillinge als Schwestern.

Was für ein Segen! Quasi ein doppelter. Wenn Anna und Matthias Mühlenbrock mit Tochter Pia am 25. Februar aus Recklinghausen zur Segensfeier für Frauen und Familien, die ein Kind erwarten, zum münsterschen Paulusdom aufbrechen, bringen sie gleich zwei neue Gründe dafür mit. Und die waren so nicht zu erwarten. Denn nach der Geburt ihrer ersten Tochter vor knapp zwei Jahren hielt die zweite Schwangerschaft eine Überraschung parat: In einigen Wochen werden eineiige Zwillinge zum Familienkreis dazustoßen.

„Riesenfreude und großer Schock“, beschreibt die werdende Mutter ihre Reaktion auf die Nachricht, die sie Anfang Oktober von der Frauenärztin erhielt. „Matthias und ich sind nach Hause gefahren und haben erst einmal kräftig recherchiert, was das für die Schwangerschaft bedeutet.“ Zu dem tiefen Glücksgefühl mischten sich dabei schnell Sorgen, werden eineiige Zwillinge doch mit Risikoschwangerschaften in Verbindung gebracht. „Ganz im Ernst“, sagt die 32-Jährige. „Ich hatte da richtig Angst.“

Doppelte Herausforderungen

Ein Gefühl, das sie aus ihrer ersten Schwangerschaft kaum kannte. „Natürlich gab es auch damals Sorgen und Unsicherheiten“, sagt Mühlenbrock. „Die haben sich jetzt aber mindestens verdoppelt.“ Der Gesundheitszustand der ungeborenen Kinder musste engmaschig überprüft werden. Zu groß waren Gefahren von Unterentwicklung, Verletzungen oder Krankheit durch den engen Kontakt in einer gemeinsamen Fruchtblase. „Biologisch haben wir das alles schnell verstanden, emotional blieb es aber eine Herausforderung.“

„Alles ganz normal“, sagte ihnen einmal ein Arzt aus der Geburtsklinik. „Eltern von Zwillingen brauchen eine lange Zeit, um sich mit ihrem doppelten Nachwusch zu arrangieren.“ Auch die körperliche Herausforderung für die Mutter wuchs doppelt. Gelitten habe sie nie darunter, sagt sie heute, in der 28. Schwangerschaftswoche. „Aber ich habe schon gespürt, dass ich noch mehr auf mich achten muss.“

500 Gramm bringen Glücksgefühle

Das Gefühl des doppelten Glücks hat ihnen die doppelte Belastung zu keinem Zeitpunkt nehmen können. „Auch wenn man da manchmal schon hin- und herschwankt“, sagt die werdende Mutter. „Am Ende sind wir aber immer positiv geblieben.“ Auch weil Freunde und Familie Vorfreude ausstrahlten und ihnen zuhörend und helfend zur Seite standen. Vor etwa drei Wochen hatten die beiden Kinder in ihrem Bauch dann das entscheidende Gewicht von jeweils 500 Gramm erreicht. Entscheidend, weil sie damit als überlebensfähig gelten. „Seitdem hat sich die Gefühlslage weiter verändert – die Sorgen weichen immer mehr gespannter Freude.“

Wenngleich die kleine Familie auch vor der Zeit nach der Geburt großen Respekt hat. „Auch das wird doppelt anstrengend.“ Zwei Mal stillen, zwei Mal Kinderkrankheiten, zwei Mal zahnen… „Aber auch zwei Mal jeden schönen Moment eines Kindes erleben“, sagt Anna Mühlenbrock. Schon jetzt wird für die neue Familiensituation fleißig vorgeplant. Der alte Kinderwagen wird nicht reichen, das Auto wird zu klein, die Kleidung der großen Schwester wird den wahrscheinlich kleineren Neugeborenen nicht passen. Immerhin: Die Farb-Auswahl kann bleiben, werden es doch zwei Mädchen sein, die zur Welt kommen.

Namen stehen schon fest

Die haben bereits Namen bekommen. Wie das Baby links und das Baby rechts im Bauch heißen, wollen die Mühlenbrocks aber noch nicht verraten. Der Tauftermin im Sommer steht aber schon fest. Darin zeigt sich, wie wichtig es der Familie ist, ihren Glauben und Gott mit ins Boot zu holen, wenn entscheidende Lebensphasen anstehen. „Auch in der Schwangerschaft mit Pia haben wir an einer Segensfeier teilgenommen“, sagt Anna Mühlenbrock. „Es war ein wunderschönes Zeichen und hat Mut gemacht für die Zeit danach.“

Auch jetzt brauchen sie Mut, sagt sie. „Vielleicht doppelt so viel.“ Nicht nur wegen der anstehenden Geburt, auch wegen der Veränderungen, die sie mitbringen wird. „Die Situation wird sich für jeden einzelnen in der Familie total ändern“. Der Moment, in dem sie im Paulusdom gemeinsam zur Segnung vortreten werden, wird deshalb so facettenreich sein wie der Ausblick auf die kommenden Wochen, Monate und Jahre. „Da gehört dann aber auch der Dank dazu, dass die Schwangerschaft bislang so gut verlaufen ist und wir uns jetzt entspannt auf unsere Zwillinge freuen können.“

Segensfeier für werdende Mütter und Eltern
Die Schönstattbewegung lädt gemeinsam mit der Ehe- und Familienseelsorge im Bistum Münster am Sonntag, 25. Februar, um 16 Uhr, zu einer Segensfeier für Frauen und Familien, die ein Kind erwarten, ein. Der Wortgottesdienst wird von Weihbischof Wilfried Theising gehalten.

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