Geistlicher Themenabend im Dom

Ehepaar Söding spannt Bogen von Jeremia zum aktuellen Nahost-Konflikt

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Den Beweis, dass ein Text des Alten Testaments hochaktuell sein kann, haben jetzt Christine und Thomas Söding erbracht – beim Auftakt der geistlichen Themenabende im Dom in Münster.

Thomas Söding, Seniorprofessor für Neues Testament an der Ruhr-Universität Bochum, und seine Frau Christine haben bei einem geistlichen Themenabend im Dom in Münster den Bezug von Texten des Propheten Jeremia zu den Ereignissen in Israel seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober hergestellt.

Der Text Jeremias, den Christine Söding vortrug, stammt aus dem siebten Jahrhundert vor Christus und ist der Brief des Propheten von Jerusalem aus an seine Landsleute, die nach Babylon verschleppt worden waren. „Mit Gott, darauf legt Jeremia seinen Fokus, ist Zukunft und Hoffnung zu finden – auch wenn der Weg durch den Krieg hindurch hart ist“, erklärte Thomas Söding laut Bischöflicher Pressestelle.

Zu Jeremias Zeiten war es um die Welt schlecht bestellt

Eingehend auf Verse wie „Denn ich bin mit dir, um dich zu retten“ (Jer 30,11) und „Denn ich lasse dich genesen und heile dich von deinen Wunden“ (Jer 30,17) sagte Thomas Söding: „Es muss um die Welt schlecht bestellt gewesen sein damals, wenn Jeremia solche Worte wählt. Und es ist auch heute um die Welt schlecht bestellt, gerade dort, wo diese Worte aufgeschrieben worden sind, mitten in einem kriegerischen Nahen Osten.“ Aber es sei gut bestellt um die Menschen, wenn Gott durch den Propheten Jeremia die Verheißung auf Zukunft und Hoffnung gebe – damals wie heute.

Die Vortragsreihe der geistlichen Themenabende findet jeweils mittwochs um 18.30 Uhr im Dom in Münster statt. Der Eintritt ist frei. Die Kollekte der Abende kommt jeweils der Aktion Babykorb des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) zugute.

Die weiteren geistlichen Themenabende 2024

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer spricht am 28. Februar zum Thema „Initiativen der Verantwortung. Ökologische Perspektive“. Am 6. März ist Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, im Dom zu Gast. Sein Vortrag trägt den Titel „Herausforderungen für die Kommunen. Migration.“
„Kirche der Hoffnung“ sind die Ausführungen Hans Hobelsbergers aus Paderborn überschrieben, die am 20. März zu hören sein werden. Die Reihe endet mit der Düsteren Mette am 27. März, dann beginnend um 19.30 Uhr.

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